Und wieder ein großer Leerstand in der Ludwigstraße

CCC in der Innenstadt schließt – In dem Schuhgeschäft läuft bereits der Räumungsverkauf

27.11.2020 | Stand 27.11.2020, 5:15 Uhr
CCC −Foto: SCHMATLOCH

CCC in der Innenstadt schließt – In dem Schuhgeschäft läuft bereits der Räumungsverkauf

(ty) In der Ludwigstraße droht der vierte große Leerstand. Nachdem zuletzt im Oktober der Kaufhof nach über 60 Jahren geschlossen hat, folgt nun das Schuhgeschäft CCC shoes and bags. Der Ausverkauf in dem Laden, der sich über zwei Etagen erstreckt, läuft bereits. Aller Voraussicht nach soll der Verkauf noch bis in den Dezember hinein weiterlaufen, war zu erfahren. Ende September wurde bekannt, dass CCC Germany mit Sitz in Osnabrück Insolvenzantrag in Eigenverwaltung gestellt hat. Als ein Grund wurden Umsatzeinbrüche wegen Corona angeführt. Zunächst sollten alle Geschäfte jedoch geöffnet bleiben.

Die Sanierungsgeschäftsführung bestätigt in einer schriftlichen Mitteilung die Aufgabe weiterer Filialen: "All unsere Gespräche, Verhandlungen und Anstrengungen zusammenfassend werden wir nach aktuellem Stand der Dinge sechs Stores von derzeit 59 bundesweit weiterführen können. Deswegen haben wir kurzfristig bundesweit einen Räumungsverkauf starten müssen. " Selbst mit den Instrumenten der Insolvenzordnung sei ein entsprechendes Fortführungsszenario für CCC Germany nicht darstellbar, da die Geschäfts- und Gesprächspartner wie nie zuvor vor ganz ähnlichen Herausforderungen stünden wie das Unternehmen selbst, heißt es in der Mitteilung weiter.

Der polnische Schuhhändler hat sich vor gut vier Jahren in der Ingolstädter Fußgängerzone niedergelassen. Zuvor fand sich in dem markanten Gebäude eine Filiale des Markentextilers S. Oliver. Das Handelsunternehmen beschäftigte in Deutschland zuletzt rund 470 Mitarbeiter. Seit 2018 ist CCC Germany eine Tochtergesellschaft der Osnabrücker HR Group, zu der auch der Schuh-Filialist Reno gehört.

In die Ludwigstraße kehrt indes mehr und mehr Tristesse ein, was die Ladenvielfalt angeht. Sollte für das Haus kein Nachmieter in Sicht sein, droht womöglich auf längere Zeit der vierte große Leerstand nach dem Ende von Kaufhof, Esprit, Salamander sowie dem nach wie vor leerstehenden ehemaligen C&A-Gebäude. IN-City Vorsitzender Thomas Deiser sieht vor allem hinsichtlich der anhaltenden Corona-Krise in der Entwicklung des stationären Einzelhandels in der Innenstadt "das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht", wie er auf Anfrage sagt. "Ein Leerstand ist immer schlecht. In der jetzigen Zeit ist er noch schlechter, weil er schwer zu befüllen ist", so Deiser. Der neue Leerstand treffe vor allem im Weihnachtsgeschäft heftig. "Das macht bis zu 30 Prozent des Jahresumsatzes aus." Gleichzeitig habe er festgestellt, dass kleine, inhabergeführte Läden resilienter auf die Krise reagierten. Die bestehenden Leerstände betreffend gebe es derzeit keine neuen Entwicklungen. Lediglich zum ehemaligen C&A Gebäude habe ihn eine Anfrage erreicht, so Deiser. In den vergangenen Wochen hätten zudem einige kleine Geschäfte neu eröffnet, darunter ein Weinladen und ein Schuhreparaturdienst. Dazu hätten 2020 bisher sechs Neugründungen im Rahmen der Initiative City-Freiraum stattgefunden.