Und was ist mit der Auslastung der Audi-Werke?

In der Aufsichtsratssitzung wurde dazu gestern nichts entschieden – Am kommenden Mittwoch erneute Sitzung

16.11.2019 | Stand 16.11.2019, 9:56 Uhr

AUDI AG
Audi logo, Four Rings, corporate identity, symbol

In der Aufsichtsratssitzung wurde dazu gestern nichts entschieden – Am kommenden Mittwoch erneute Sitzung

(ty) Bei den Sitzungen der Aufsichtsräte von VW und Audi ist zwar wie erwartet die Personalie Bram Schot behandelt worden. Erwartet wurden indes noch andere Entscheidungen. Zum Beispiel die künftige Belegung der Audi-Werke in Ingolstadt und Neckarsulm. Bei produzieren deutlich unterhalb ihrer Kapazitätsgrenze, sind banal gesagt schlicht nicht ausgelastet. Das lässt Spekulationen Raum, wie die Zukunft der Belegschaft aussieht.

Dass es eine Schieflage gibt zwischen den Beschäftigtenzahlen gerade an den deutschen Standorten und den Auslieferungen speziell in Deutschland, zeigt eine simple Rechnung. In Deutschland setzte Audi bis Ende Oktober 233 917 Autos ab, weltweit 1 506 250. Das sind rund 15 Prozent, die an deutsche Kunden gingen.

Von den weltweit 90 000 Mitarbeitern von Audi arbeiten indes rund 60 Prozent in Ingolstadt und Neckarsulm. Das ist zwar nur eine vereinfachte Rechnung, die nicht berücksichtigt, dass die verschiedenen Modelle unabhängig vom Produktionsstandort dorthin im- und exportiert werden, wo sie verkauft werden. Ein mahnendes Faktum bleibt es dennoch, zumal die in Deutschland bislang produzierten Autos nicht gerade die Renner sind und Quotenbringer wie der Q5 aus Ingolstadt zum Leidwesen der Belegschaft abgezogen wurde.

Bis 2025 gilt an beiden Standorten noch eine Beschäftigungsgarantie. Doch was kommt danach? Wie will Audi die Beschäftigtenzahl in Ingolstadt in Zukunft garantieren? Zumal eine denkbare Ausrichtung des Ingolstädter Werkes auf rein elektrische Audis weit weniger Manpower in der Fertigung braucht. Und zudem die Produktion im Ausland billiger ist.

Wie und mit welchen Modellen werden also die Werke in Ingolstadt und Neckarsulm belegt? Eine verlässliche Planung in diesem Punkt war eigentlich gestern erwartet worden. Sie steht aber nach wie vor aus. Dem Vernehmen nach gibt es noch Unstimmigkeiten zwischen der Konzernleitung und dem Betriebsrat.

Am Mittwoch nächster Woche kommt der Aufsichtsrat von Audi erneut zusammen. Ob es bis dahin zu einer Einigung kommt, ist allerdings längst nicht ausgemacht. Bei der Sitzung am Mittwoch soll es zudem um weitere Veränderungen im Vorstand von Audi gehen. Wie berichtet gibt es Gerüchte, denen zufolge Wendelin Göbel und Bernd Martens abgelöst werden sollen.