Überlandleitung bei Affalterbach entpuppt sich als kuriose Todesfalle für Graureiher

18.02.2021 | Stand 18.02.2021, 11:04 Uhr
Um eine Stromleitung bei Affalterbach hat sich dieser Graureiher gewickelt - und der stattliche Vogel konnte sich aus der misslichen Lage auch nicht mehr befreien. −Foto: Steinbüchler

Ein doppelter Pechvogel

(ty) Anfang der Woche ist in der Nähe von Affalterbach (Kreis Pfaffenhofen) ein großer Vogel - mutmaßlich soll es ein Storch gewesen sein - entdeckt worden, der tot an einer Überland-Stromleitung hing. Die erste Nachfrage bei der Storchenexpertin des LBV-Kreisverbands, Elke Leppelsack, konnte vorerst kein Licht ins Dunkel bringen. Bei ihr war nämlich noch keine Meldung angekommen - und sie vermisste auch keinen der besenderten Störche. Für Leppelsack stellte sich auch die Frage, wie der Vogel an dieser Stelle zu Tode kommen konnte. "Denn ein Stromschlag ohne Erdkontakt, das ist nicht möglich", meinte sie.

Bei genauerer Betrachtung der Lage ergab sich dann folgendes Bild: Bei dem Vogel handelt es sich nicht um einen Storch, sondern vielmehr um einen Graureiher, der noch dazu auf sehr kuriose Weise zu Tode gekommen ist. Offensichtlich sei er gegen die Stromleitung geflogen und habe dabei gleich doppeltes Pech gehabt, so Leppelsack. Zum einen dürfte er sich schon beim Aufprall erheblich verletzt haben. Außerdem wurde ihm an dieser Stelle seine Flughaltung zum Verhängnis. Graureiher fliegen nämlich mit einem stark gebogenen Hals - und mit diesem flog er gegen die Leitung. Durch den Rückschlag des Aufpralls schleuderte eines seiner Beine nach oben und schob sich in die Schlaufe, die der Hals über der Leitung gebildet hatte. Aus dieser misslichen Lage konnte sich der Reiher nicht mehr befreien und verendete an der Leitung, an der er nun weiterhin hängt.

Der alarmierte Servicetechniker der Bayernwerke, der für die Sicherheit der Stromleitungen zuständig ist und immer wieder tote Vögel bergen muss, zeigte sich erstaunt über den Pechvogel. "So etwas habe ich auch noch nicht zu sehen bekommen, wir hatten schon Krähen, die sich in Drachenschnüren verfangen haben, aber das ist etwas vollkommen Neues", meinte er.

Eine Bergung des toten Vogels ist aufgrund des Geländes an der Stelle nicht möglich. So wird er wohl noch einige Tage an der Leitung hängen und ein trauriges Mahnmal dafür sein, dass Stromleitungen für Vögel zu einer Todesfalle werden können.