Über 4000 Corona-Patienten

Höchste Zahl Infizierter auf Intensivstationen seit Anfang Februar

04.04.2021 | Stand 04.04.2021, 17:22 Uhr
Intensivstation −Foto: Michael Bührke / pixelio.de

Höchste Zahl Infizierter auf Intensivstationen seit Anfang Februar

(ty) Erstmals seit Anfang Februar liegen in Deutschland wieder mehr als 4000 Corona-Patienten auf der Intensivstation. Das zeigen aktuelle Zahlen vom Ostersonntag. Demnach wurden 4051 Menschen intensivmedizinisch behandelt, wie die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) in ihrem täglichen Corona-Bericht schreibt. Das sind 133 Patienten mehr als am Vortag. Rund 55 Prozent der Covid-Patienten auf Intensivstation werden invasiv beatmet.

Anfang Januar erreichte die Zahl der Covid-Intensivpatienten einen Höhepunkt mit mehr als 5500 Fällen. Mit dem Abschwellen der zweiten Welle ging diese Zahl deutlich zurück, Anfang März waren es weniger als 3000 Patienten. Mit der steigenden Zahl an Neuinfektionen in der dritten Welle geht auch die Zahl der Intensivpatienten wieder nach oben. Dies geschieht mit Verzögerung, auch weil zwischen einer Infektion und einer Einlieferung ins Krankenhaus einige Zeit vergeht.

Harter Lockdown gefordert

Mediziner und Wissenschaftler fordern seit Tagen eindringlich einen harten Lockdown, um die Infektionszahlen zu drücken und dadurch auch den Druck von den Kliniken zu nehmen. Wenn sich der derzeitige Trend fortsetze, "sind wir in weniger als vier Wochen an der regulären Kapazitätsgrenze angelangt", sagte Christian Karagiannidis kürzlich der "Rheinischen Post". Er ist wissenschaftlicher Leiter des Divi-Intensivregisters.

Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am Sonntagmorgen einen bundesweiten Inzidenzwert von 127,0. Damit ist Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche etwas niedriger als noch am Freitag (134,0). Allerdings sind die Corona-Zahlen des RKI über die Ostertage kein verlässlicher Gradmesser für das Infektionsgeschehen, unter anderem weil weniger getestet und weniger gemeldet wird. Die vom RKI registrierten Zahlen fallen dadurch also tendenziell niedriger aus.