Überblick
Trinkgeld im Urlaub – So viel geben Sie in Italien, Spanien oder Thailand

27.07.2023 | Stand 13.09.2023, 5:32 Uhr

Wie viel Trinkgeld ist in den verschiedenen Urlaubsländern üblich? Wir haben eine kleine Zusammenfassung erstellt. −Symbolbild: dpa

Die Urlaubssaison für den Sommer 2023 hat gestartet. Und wer freut sich nicht schon eine leckere Pizza im Italienurlaub zu bestellen, einen guten Kaffee in Frankreich zu genießen oder Tapas im spanischen Restaurant am Meer zu essen? Aber wie viel Trinkgeld soll auf die Rechnung gegeben werden?



Das unterscheidet sich von Land zu Land und weicht von den deutschen Normen teilweise ab. Wir haben recherchiert.

Deutschland, Österreich, Schweiz und das Trinkgeld



In Deutschland sind wir es gewohnt zwischen fünf bis zehn Prozent Trinkgeld für den Service auf die Rechnung zu addieren – aber nur wenn der Service auch zufriedenstellend war. So kann es auch dazu kommen, dass mal kein extra Geld gezahlt wird.

Schweiz/Österreich: In den Nachbarländern Österreich und Schweiz gelten dieselben Gewohnheiten wie in Deutschland. Wer mit dem Service zufrieden ist, gibt in der Regel zwischen fünf bis zehn Prozent Trinkgeld oder rundet den Betrag auf, so der Bundesverband deutscher Banken (BdB)

Frankreich, Spanien und Portugal und das Trinkgeld



Frankreich/Spanien/Portugal: In den beliebten Urlaubsländern gelten ähnliche Sitten. Es ist üblich, dem Servicepersonal zwischen fünf bis zehn Prozent Trinkgeld zu überlassen. Was aber von den deutschen Touristen unterlassen werden sollte: Drücken Sie das Trinkgeld den Kellnern nicht bei der Zahlung in die Hand, sondern hinterlassen Sie ihre nette Geste auf dem Tisch. So kann sich die Bedienung beim Abräumen des Tisches darüber freuen. Außerdem solle in Spanien nicht die letzten Cent-Stücke zusammengekratzt werden, sondern ein Trinkgeld in respektvollen Münz- bzw. Scheingrößen übergeben werden. In Frankreich ist es dazu Gang und Gebe, in Größeren Gruppen zu zahlen. So empfiehlt der Österreichische Automobil-, Motorrad- und Touring Club (ÖAMTC) eine Trinkgeldsumme von circa 10 Prozent zu geben.

Italien/Kroatien: Laut dem ÖAMTC kommt es bei diesen Ländern auf das „Coperto“ an. Damit ist das Gedeck und gereichte Brot gemeint. Ist dieses nicht inklusive werden ebenfalls fünf bis zehn Prozent Trinkgeld gezahlt. Oft ist das „Coperto“ aber schon in der Rechnung enthalten. In dem Fall ist auch weniger Trinkgeld angemessen.

Großbritannien und Irland und der Bonus für Servicekräfte



Großbritannien/Irland: Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) schreibt, dass hier das Trinkgeld auch wirklich als solches gesehen wird. Ist der Kunde mit dem Service zufrieden, so entlohnt er den Service meist nicht mit Trinkgeld als solches, sondern gibt dem Kellner ein Getränk aus. Oftmals ist Trinkgeld auch gar nicht notwendig, da in Großbritannien und Irland oft an der Theke bestellt wird, schreibt der ÖAMTC.

USA/Kanada: Der amerikanische und kanadische Service erwartet im Gegensatz zu anderen Ländern mehr Trinkgeld. Bei ihnen liegt das Trinkgeld zwischen 15 bis 20 Prozent des Rechnungsbetrags, so der BdB. Oftmals ist aber in der Rechnung bereits eine Servicegebühr enthalten. In diesem Fall ist weniger oder kein Trinkgeld notwendig.

Schweden/Dänemark/Finnland/Norwegen/Belgien/Niederlande/Luxemburg: In den skandinavischen Ländern gibt es keine einheitliche Regelung. Oft sind die Servicegebühren schon enthalten. Dennoch freuen sich Personalangestellte bei Zufriedenheit über eine kleine Extrazuwendung von fünf Prozent. Nach Angaben des ÖAMTC erhalten Taxifahrer in Luxemburg 15 Prozent Trinkgeld. Und auch für Platzanweiser in Theater oder Kino wird eine kleine Entlohnung gezahlt.

Trinkgeld in Asien



Asien: Tappen Sie nicht in die Gestenfalle - wer in Südkorea, China, Japan oder Taiwan Trinkgeld geben möchte, kann Gefahr laufen, das Servicepersonal damit zu beleidigen. Dort wird guter Service als Selbstverständlich angesehen und bedarf keiner extra Geste. Ausnahme ist Thailand. Durch den vielen Tourismus hat sich das Trinkgeld durchgesetzt. Hier werden maximal 10 Prozent gezahlt. Werden aber weniger als 25 Cent Trinkgeld gegeben, so gilt das als unhöflich, wie der ÖAMTC schreibt.

Griechenland/Türkei: In Griechenland kommt es auf das Lokal an. In Tavernen ist es nicht unbedingt notwendig. Wenn, dann wird der Betrag aufgerundet. In allen anderen Lokalen sind fünf bis zehn Prozent üblich. Wer in der Türkei kein Trinkgeld gibt, gilt als unhöflich. Um vorwurfsvolle Blicke des Services zu vermeiden, solle auch hier fünf bis zehn Prozent Trinkgeld gezahlt werden, so der ÖAMTC.

Australien/Neuseeland: Hier brauchen Touristen sich keine Gedanken machen. Trinkgeld ist in Australien generell nicht üblich. In Neuseeland kann der Urlauber bei erstklassiker Leistung mal fünf bis zehn Prozent Trinkgeld geben.

Tipps und Tricks für Urlauber in Sachen Trinkgeld



Das Trinkgeld solle möglichst bar und in der Landeswährung gezahlt werden, rät der Bundesverband deutscher Banken. Bei Kartenzahlung kann es sein, dass das Geld nicht bei der richtigen Kellnerin oder dem Kellner ankommt.

Der ÖAMTC empfiehlt: Wenn nicht genügend Landeswährung im Geldbeutel ist, greifen Sie am besten auf den Euro zurück. Aber zahlen Sie möglichst das Trinkgeld in Scheinen, da Münzen oft nicht umgetauscht werden können.

Somit haben die unterschiedlichen Urlaubsländer alle unterschiedliche Gewohnheiten und Sitten, was das Trinkgeld betrifft. Um die Restaurantrechnung im Urlaub zu bezahlen, kann aber davon ausgegangen werden, dass in den meisten Ländern ein Trinkgeld von fünf bis zehn Prozent eine zufriedenstellende und angemessene Entlohnung für den Servicedienst ist.

− Laura Klein/dpa