Ex-Schanzer schießt Lautern zum Sieg
Torjäger Mause nach Pokalerfolg in Ingolstadt: „Jetzt darf ich die Sprüche austeilen“

19.08.2024 | Stand 19.08.2024, 16:34 Uhr |

Jannik Mause schirmt den Ball ab. Der ehemalige Ingolstädter traf beim 2:1-Sieg des 1. FC Kaiserslautern zweimal gegen die Schanzer. Foto: Imago Images

Jannik Mause kannte kein Mitleid mit seinem Ex-Verein. Gleich bei seinem ersten Startelfeinsatz im Trikot der „Roten Teufel“ schlug der 26-jährige Torjäger zu, erzielte seine ersten beiden Treffer für Kaiserslautern und leitete so die 1:2-Niederlage seiner ehemaligen Ingolstädter in der ersten DFB-Pokalrunde ein.



„Es hätte heute nicht sein müssen, und es ist auch ein bisschen schade für sie, aber es ist schön, wie es gelaufen ist“, meinte Mause nach seinem ersten DFB-Pokalspiel überhaupt. „Für mich war es extrem wichtig, die ersten Pflichtspieltore zu machen und zu zeigen, dass ich angekommen bin. Wir haben als Mannschaft auch mit dem Sieg geplant, trotzdem war es ein hartes Stück Arbeit.“

Wenn man so will, waren es typische Tore für den vorjährigen Drittliga-Torschützenkönig. Beim 1:0 nahm er einen Steckpass des überragenden Aaron Opoku auf und spitzelte ihn an FCI-Keeper Simon Simoni vorbei ins lange Eck. Beim 2:0 war Mause nach einem von der Mauer abgeprallten Freistoß gedankenschneller als die FCI-Innenverteidiger Ryan Malone und Simon Lorenz und schoss erneut aus kurzer Distanz ein.

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„Jetzt darf ich die Sprüche austeilen, vorher durfte ich mir anhören, dass ich nicht treffen werde“, grinste Mause, der sich mit seinen Ex-Kollegen, speziell seinem Freund Mladen Cvjetinovic, seit seinem feststehenden Wechsel Wortgefechte geliefert hatte. „Ich war überrascht, dass er nicht gespielt hat. Er wäre bestimmt besonders motiviert gewesen“, wunderte sich Mause über die Nichtnominierung des Innenverteidigers.

FCK-Trainer Anfang: „Jannik hat das Näschen“

„Jannik hat das Näschen, Tore zu machen. Wir trauen ihm zu, dass er sich noch weiterentwickeln kann. Er hat in der Regionalliga getroffen, in der 3. Liga und wir haben die Fantasie, dass er auch bei uns trifft“, sagte FCK-Trainer Markus Anfang.

Am Ende tat sich Mause sogar noch als Schlichter bei einer Rudelbildung nach dem Schlusspfiff hervor, trennte die beiden Streithansel Benjamin Kanuric (FCI) und Filip Kaloc (Lautern). Nicht nur deswegen erntete er auch den Respekt des FCI-Vorstandsvorsitzenden Peter Jackwerth. „Er ist ein richtig guter Junge. Lautern kann sich freuen, dass sie ihn haben. Dass er sich nach nur einem Jahr bei uns so gut entwickelt, zeigt, was er drauf hat. Er wird die nächsten vier, fünf Jahre noch eine richtig gute Zeit haben“, sagte Jackwerth und hatte trotz der Niederlage, durch die dem FCI eine Mehreinnahme von mindestens 400000 Euro durch die Lappen ging, noch einen säuerlichen Scherz auf den Lippen: „Die Steigerung seines Marktwerts muss er jetzt aber an uns weitergeben.“

DK

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