So schleppend die Saison begonnen hatte, so gut läuft es inzwischen: für den 1. FC Saarbrücken, aber auch für Mittelfeldspieler Tim Civeja.
„Der Zusammenhalt in unserer Mannschaft ist groß. Wir sind ein cooler Haufen, und der Anspruch an uns selbst spornt uns an“, sagt der gebürtige Dachauer vor dem Duell an diesem Samstag (14.03 Uhr/SR und Magenta Sport) bei seinem Ex-Klub FC Ingolstadt.
Mit 38 Punkten auf Relegationsrang drei rangierend haben die Saarländer eine exzellente Ausgangsposition für den Rest der zweiten Saisonhälfte. Spitzenreiter Energie Cottbus (41 Punkte) und Dynamo Dresden (39) spüren den Atem von Civeja und Co. „Im Wintertrainingslager in Andalusien haben wir mit dem Trainer besprochen, dass wir auch offiziell sagen, dass wir aufsteigen wollen. Wir wollen in die 2. Liga, egal auf welchem Weg, ob direkt oder über die Relegation“, erklärt Civeja. Mit dem selbst auferlegten Druck hat der 23-Jährige kein Problem: „Ich finde es gut, das offen zu sagen, weil wir dadurch individuell und als Team gefordert sind.“
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Für Civeja persönlich startete die Saison mit einem Dämpfer: Wegen einer Leisten-OP verpasste er einen Teil der Vorbereitung. Doch rechtzeitig zum Hinrundenspiel gegen den FCI war der Deutsch-Albaner wieder fit und erzielte gegen seinen Ex-Klub sein erstes von bislang vier Saisontoren (ein Assist). Dass das Spiel ähnlich turbulent wird wie der Schanzer 3:2-Sieg im Ludwigspark, glaubt der dynamische Mittelfeldspieler nicht. „Ich denke nicht, dass es so torreich wird. Das war vor allem in der ersten Halbzeit (2:2; d. Red.) richtig wild“, vermutet Civeja, der in Saarbrücken einen Vertrag bis Sommer kommenden Jahres besitzt.
Civeja in Saarbrücken immer besser in Form
In seiner zweiten Saison beim Bundesliga-Gründungsmitglied kommt Civeja immer besser zur Geltung und erhält von seinem Trainer Rüdiger Ziehl folglich immer mehr Spielzeit (bislang 18 Einsätze). Beim äußerst wackligen 4:3-Erfolg vor einer Woche beim SV Sandhausen spielte er 45 Minuten und ging mit seiner Leistung und der seiner Kollegen selbstkritisch um. „Nach der frühen Führung waren wir nicht mehr so zielstrebig, hatten viele einfache Ballverluste. Wir wissen alle, dass wir dort glücklich gewonnen haben. So wollen wir am Samstag nicht noch einmal auftreten“, verspricht Civeja.
Die FCI-Bosse hatten Civeja im Sommer 2022 mit großen Erwartungen vom FC Augsburg leihweise an die Donau geholt. Ein fester Transfer scheiterte am Veto seines Stammvereins. Doch trotz überzeugender Leistungen im Training hatte Civeja unter den Trainern Rüdiger Rehm und Guerino Capretti einen schweren Stand, lief phasenweise nur beim FCI II auf. „Das war nicht einfach für mich“, gibt Civeja zu.
Für Civeja lief es beim FCI – aber erst unter Köllner
Michael Köllner, der dritte Schanzer Trainer der Saison, setzte auf Civeja – und der dankte es dem Oberpfälzer mit zwei Toren in acht Einsätzen. Rückblickend sagt er: „Unter Köllner habe ich mich sehr wohlgefühlt. Ich hatte nicht unbedingt vor, den Verein zu wechseln. Ich hatte mir überlegt, in Ingolstadt zu bleiben. Dazu kam es leider nicht. Ich bin jetzt aber glücklich, wo ich bin.“
Langfristig bleiben will er in Saarbrücken nicht – zumindest nicht in der 3. Liga. Seit Civeja 2021 beim FCA dreimal Bundesliga-Luft schnuppern durfte, hat ihn der Traum vom Fußball-Oberhaus angefixt. „Das ist mein großes Ziel, wieder in die Bundesliga zu kommen. Wenn ich es mit 19 geschafft habe, kann ich es auch wieder schaffen“, sagt er. Doch erst einmal hat Civeja mit Saarbrücken noch eine Menge vor.