Mehr Rechte für Frauen in der Kirche gefordert

23.02.2021 | Stand 23.02.2021, 16:56 Uhr
Stellvertretend für die Reformbewegung "Maria 2.0" brachten Magdalena Haid (r.) und Annelie Hürter am Dienstag sieben Thesen am Ingolstädter Liebfrauenmüster an. −Foto: Marco Schneider

Reformbewegung "Maria 2.0": Thesenanschlag am Münster in Ingolstadt

(ty) Während die deutschen Bischöfe bereits zu ihrer virtuellen Frühjahrsvollversammlung zusammengekommen waren schlugen Vertreterinnen der Reformbewegung "Maria 2.0" ihre Forderungen nach Erneuerung in der katholischen Kirche am Ingolstädter Liebfrauenmünster an.

"Seit 25 Jahren sind wir mit ,Wir sind Kirche' aktiv und treten für eine Erneuerung ein", sagte Annelie Hürter nach dem "Thesenanschlag", der bereits andernorts für Aufsehen gesorgt hat. Man fordere seit langem die Gleichberechtigung der Frau in der Kirche, sagte Hürter, die Thesen von "Maria 2.0" könne man sich gut zu Eigen machen. "Die Kirche macht sich selbst kaputt", ist Hürter überzeugt. Irgendwann werde sie "nur noch eine Sekte" sein. Bedenke man solche Zukunftaussichten, tue das weh. "500 Jahre nach dem Thesenanschlag Martin Luthers bringen wir unsere Forderungen hier am Münster an", sagte Hürters Mann Walter, der langjährige Sprecher der Eichstätter Diözesangruppe "Wir sind Kirche".

Die 27-jährige Magdalena Haid beteiligte sich an der Aktion, weil sie sich mit der derzeitigen Verfassung der Kirche schwer tut. "Das ist richtig schwierig", sagte sie. In der Kirche müsse sich etwas ändern, sonst verliere man immer weiter an Bedeutung. "Es muss auch Spaß machen, in die Kirche zu gehen", ist Haid überzeugt. Derzeit hat sie diese Freude, diesen Spaß eher nicht. Die Reformbewegung fordert in ihren Thesen die gleichen Rechte für Frauen, weniger Klerikalismus, einen respektvollen Umgang und Transparenz sowie eine wertschätzende Haltung und Anerkennung gegenüber selbstbestimmter achtsamer Sexualität und Partnerschaft. Der Pflichtzölibat hindere Menschen, ihrer Berufung zu folgen. Außerdem fordern die Reformer nachhaltiges Wirtschaften für Menschen, Gesellschaft und Umwelt.

smo