Lichtstromfestival: Bunte Nächte mit 40 000 Besuchern im Klenzepark
Tanzende Lichter am Himmel

18.10.2021 | Stand 18.10.2021, 8:12 Uhr
Lichtstromfestival −Foto: Hauser

Von Timo Schoch

Strom. Unsichtbar. Emotionslos. Sollte man meinen. Doch Strom kann viel mehr. Licht erzeugen beispielsweise. Und wenn man Strom und Licht so kunstvoll kombiniert wie beim Ingolstädter Lichtstromfestival, dann ist Strom emotionsgeladen, abwechslungsreich, ausdrucksstark. Ja, begeisternd, bunt - einfach elektrisierend. Der Ingolstädter Klenzepark war am Freitagabend und Samstagabend die perfekte Bühne für das Lichtstromfestival. Rund 40 000 Menschen bewunderten laut Veranstalter an beiden Tagen die Open-Air-Ausstellung.

Der Klenzepark wurde so zur perfekten Bühne. 18 Künstlerinnen und Künstler zeigten ihre Licht-, Video und Medienkunst zum Leitmotiv Post-Naturalia, das sich um den Umgang des Menschen mit der Natur dreht. So waren von riesigen Projektionen auf dem Reduit Tilly bis zu kleinen Lichtinstallationen in den Kasematten alles dabei - und auch eine umweltfreundliche Alternative zu einem Feuerwerk war zu sehen. 

Tanzende Lichter am Himmel, leuchtende Motive - ein durchorchestriertes Spektakel. Bei der Drohnenshow stiegen 100 sogenannter Lichtshowdrohnen gleichzeitig auf. Sie zeichneten Figuren in den Himmel, in 3D. Mal waren die Kontinente zu sehen, die sich zu einem Blatt formten. Dann die Welt und die DNA. Verantwortlich dafür war Fabian Reinholz von "Dronedreams" aus Fürstenfeldbruck. Rund zwei Wochen dauerte allein die Programmierung der Show für seine Feuerwerks-Alternative. "Wir nutzen den Himmel als Bühne und mit der super Location ist das ein Traum", sagte er, nachdem er seine Drohnen über der Donau tanzen ließ. 

Das Lichtstromfestival der Stadtwerke war 2014 der Höhepunkt des Jubiläums "100 Jahre Strom in Ingolstadt". In diesem Jahr gelang die Wiederauflage "Normalerweise braucht eine Veranstaltung in dieser Größenordnung mindestens ein Jahr Planung", sagt Veranstaltungsleiter Andreas Schmidt, der auch das Marketing und die Unternehmenskommunikation bei den Stadtwerken Ingolstadt leitet. Dem zehnköpfigen Organisationsteam gelang es in rund viereinhalb Monaten. "Wir hatten dazu eine sehr gute Dreierkonstellation aus Stadtwerke, der Eventagentur Luminous und der künstlerischen Leitung mit Bettina Pelz", lobt Schmidt.

18 verschiedene Stationen gab es bei der Open-Air-Ausstellung zu bewundern. Die Besucher waren begeistert. So wie Oliver und Michael. "Der Klenzepark ist für ein solches Lichterfest die perfekte Bühne", lobt Oliver aus Ingolstadt. Und Michael ergänzt: "Es ist schön, wieder einmal so viele Leute bei einer Kulturveranstaltung draußen zu sehen." 

So ist auch Andreas Schmidt voll zufrieden: "Wir sind super glücklich. Wir wollten etwas für die Region und auch darüber hinaus schaffen. Etwas mit Strahlkraft." Er hofft nun, dass es nicht wieder sieben Jahre bis zum nächsten Lichtstromfestival dauert. Alle zwei Jahre wäre ein passender zeitlicher Abstand. "Ich sehe die Chance, das Lichtstromfestival zu etablieren", sagt Schmidt. Vor allem deshalb, weil Strom durch Licht so elektrisierend ist.