In seiner Weihnachtssitzung hat das Lentinger Gremium noch etliche Punkte abgearbeitet, darunter die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange zum geplanten Neubaugebiet „Hinter den Zäunen IV“. Insgesamt seien die Stellungnahmen unkritisch gewesen, so Bürgermeister Christian Conradt (CSU). „Es läuft bisher gut. Wenn es weiter so bleibt, können wir Mitte 2025 das Bebauungsplanverfahren abschließen und danach die Erschließung starten.“
Unter anderem forderte die Immissionsschutzbehörde angesichts der Nähe zur Wettstettener Straße eine Lärmstudie. Außerdem betonte der örtliche Wasserverband Straß- und Winkeläcker, wie wichtig es ist, die Drainagen zur Entwässerung der landwirtschaftlichen Grundstücke zu erhalten, was auch beachtet werden soll. Die Planung ist noch etwas angepasst worden. Unter anderem wurde die Reihenhausbebauung überplant, und die Baumstandorte wurden reduziert.
Privatpersonen haben den Wunsch geäußert, drei statt der zuvor genehmigten zwei Wohneinheiten in Einfamilienhäusern zuzulassen. Dieser Antrag wurde jedoch von der Verwaltung abgelehnt, da dadurch sechs Parkplätze erforderlich würden, was zu einer Vergrößerung der undurchlässigen Flächen führen würde. Der Bürgermeister wies darauf hin, dass in dem Gebiet zahlreiche Reihenhäuser und Mehrfamilienhäuser geplant sind, die die Nachfrage nach kleinen Wohneinheiten decken. Die begrenzte Anzahl von frei stehenden Häusern wird Familien vorbehalten sein, die sich ein klassisches Einfamilienhaus mit Garten leisten wollen. Ein weiterer privater Einwender befürchtete Probleme durch Starkregenereignisse. Die Planung wurde entsprechend angepasst, unter anderem durch die Schaffung von Regenrückhaltebecken. Schließlich stimmte das Gremium einmütig mit einer Enthaltung den Abwägungsvorschlägen der Verwaltung und der Flächennutzungsplanänderung zu.
Abschied von Klaus-Dieter Tuchen
Im Gremium wurde Abschied vom ehemaligen SPD-Ortsvorsitzenden Klaus-Dieter Tuchen genommen, der zum Jahresende sein Mandat als Gemeinderatsmitglied aus gesundheitlichen Gründen niederlegt. Bürgermeister Conradt dankte Tuchen für sein zehnjähriges Engagement und den kollegialen persönlichen Umgang, den er immer sehr geschätzt habe. „Wir bedauern Dein Ausscheiden sehr und hoffen, Du bleibst uns im gesellschaftlichen Leben erhalten“, sagte Conradt. In seiner kurzen Ansprache ermutigte Tuchen das Gremium, den eingeschlagenen positiven Weg fortzusetzen. Er bedankte sich ebenfalls für die gute Zusammenarbeit und erhielt dafür herzlichen Applaus. Seine Listennachfolgerin im Gemeinderat ist Barbara Wittmann (SPD).
Schrank für gebrauchte Bücher vorgeschlagen
Eine Formsache war die Neufassung des Büchereivertrags, die zum Jahreswechsel in Kraft treten soll: Aus steuerlichen Gründen war es nicht länger möglich, die Gemeindebücherei unter der Trägerschaft der Gemeinde und der Pfarrei laufen zu lassen. Künftig fungiert die Gemeinde als Träger und die Kirche als Kooperationspartner. Der Erste Bürgermeister ist künftig der Vorsitzende des Büchereikuratoriums. Bisher wechselte der Vorsitz alle zwei Jahre zwischen Pfarrer und Bürgermeister. Finanziell ergeben sich dadurch keine Änderungen. In diesem Zusammenhang regte Elvine Oliar (SPD) an, einen Bücherschrank für gebrauchte Bücher in Lenting aufzustellen. Bürgermeister Conradt will den Vorschlag ins Büchereikuratorium mitnehmen.
DK