Standortsuche fürs Ingolstädter Impfzentrum

14.11.2020 | Stand 14.11.2020, 13:25 Uhr
corona1 −Foto: SCHMATLOCH

Bis Mitte Dezember zu Ende?

(ty) Gleich vorweg: Die Impfung wird freiwillig sein. Doch wenn der Impfstoff dann mal da ist, sollen möglichst schnell möglichst viele Menschen gegen das Coronavirus immunisiert werden. Deshalb werden auf Ebene der Landkreise und kreisfreien Städte lokale Impfzentren aufgebaut, die von den jeweiligen Kreisbehörden organisiert werden. Das hat der Bayerische Ministerrat Ende Oktober im Rahmen seines Impfkonzepts für den Freistaat beschlossen. So soll auch in Ingolstadt bereits bis Mitte Dezember "an einem zentralen Standort im Stadtgebiet" die räumliche Möglichkeit für ein Impfzentrum geschaffen werden, wie es in einer Mitteilung der Stadt heißt. Wo das sein könnte, ist noch unklar.

"Es werden verschiedene Standorte geprüft", sagte Stadtsprecher Michael Klarner auf Nachfrage unserer Zeitung. In den Impfzentren soll der vom Freistaat bereitgestellte Impfstoff verabreicht werden.

Am Donnerstag stimmte sich unter Leitung von Stadtdirektor Hans Meier der Runde Tisch Ärzte und Apotheker virtuell über das Thema ab. Dem Gremium gehören Vertreter der Stadt, des Gesundheitsamts, des Klinikums, des Ärztlichen Kreisverbands, des Audi-Gesundheitswesens sowie der Versorgungsarzt der Kassenärztlichen Vereinigung und der Sprecher der örtlichen Apotheker an. Ebenso zugeschaltet war Bürgermeisterin Dorothea Deneke-Stoll.

Zunächst stand auch hier eine Personalie an. Als zuständige Koordinatoren für den Aufbau des Ingolstädter Impfzentrums wurden Ordnungs- und Sicherheitsreferent Dirk Müller und der stellvertretende Sozialreferent Isfried Fischer bestimmt. Die Bedingungen, die für die Impfzentren geschaffen werden müssen, sind nicht einfach. So muss es nicht nur möglich sein, eine größere Menge an Menschen unter Corona-Bedingungen impfen zu können, auch die Lagerbedingungen für die Seren sind anspruchsvoll: Der Impfstoff muss bei minus 70 Grad Celsius gelagert werden, entsprechende Ultratiefkühlschränke, die dies gewährleisten, müssen beschafft werden. Bayernweit stellt die Staatsregierung für die Sofortmaßnahmen zur Umsetzung des Impfkonzepts rund 100 Millionen Euro zur Verfügung. Ob als Standort für ein Impfzentrum auch das von der Stadt betriebene Corona-Testzentrum beim Audi-Sportpark infrage kommt, oder ob dies aufgrund der nötigen Rahmenbedingungen dafür ungeeignet ist, war am Freitag nicht zu erfahren.

Die Teilnehmer des Runden Tisches haben unterstrichen, dass ärztliche Atteste zur Befreiung von der Maskenpflicht nur gültig seien, wenn ein medizinischer Grund nach konkreter Diagnose vorliege und dies im Attest dargestellt werde. "Allgemeine Atteste ohne Beschreibung der Symptomatik dürften nicht anerkannt werden."

In den Zahlen zur 7-Tages-Inzidenz des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) für Ingolstadt schlägt sich am Freitag auch der jüngste Ausbruch von Coronafällen in einer Ingolstädter Asylbewerberunterkunft nieder. Der Wert lag am Freitag (Stand 8 Uhr) bei 212,53. Die Stadt meldete (Stand 14.15 Uhr) 30 neue Fälle seit dem Vortag - darunter zwei Kita-Betreuungskräfte, eine Grundschullehrerin, ein Schüler der Mittelschule und ein Reiserückkehrer. Laut Tagesstatistik gibt es 297 aktuell Infizierte, 1383 Genesene, 42 Gestorbene und insgesamt 1722 Fälle. 52 Corona-Patienten werden im Klinikum behandelt (siehe Kasten).

Wie die Stadt am Freitag ebenfalls mitteilte, wurde das Corona-Kontaktverfolgungsteam im Gesundheitsamt verstärkt. Dem sogenannten Contact-Tracing-Team (CTT) steht seit Kurzem eine komplette Etage im ehemaligen Landratsamt Auf der Schanz zur Verfügung. Auch die Mitarbeiterzahl wurde erhöht - auf insgesamt 40. Neun weitere Mitarbeiter kümmern sich um positiv auf Corona getestete Menschen, die regelmäßig telefonisch zu ihrem Gesundheitszustand befragt werden. 15 des CTT-Teams kommen direkt vom Gesundheitsamt, 13 weitere von anderen Referaten und Ämtern der Stadt. Zudem wird das Team mit 21 Mitarbeitern anderer Behörden unterstützt, darüber Polizei, BKA, Bundeswehr, Finanzamt, Vermessungsamt und Wasserwirtschaftsamt.