Nach ihrem bislang höchsten Saisonsieg ließen sich die Profis des ERC Ingolstadt von den Zuschauern in der Saturn-Arena feiern: Durch das 7:1 gegen die bemitleidenswerte Düsseldorfer EG hatten die Panther am Sonntag ihre Tabellenführung in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) untermauert.
„Wir wollten Düsseldorf nicht ins Spiel kommen lassen und die Energie unserer Fans aufnehmen. Das haben wir gut umgesetzt und unsere Chancen eiskalt genutzt“, fasste Stürmer Wayne Simpson die einseitige Partie am 22. Spieltag zusammen. Vor der nächsten Aufgabe am Donnerstag (19.30 Uhr) bei den Schwenninger Wild Wings werfen wir einen Blick auf einige Schlaglichter und Statistiken zur Ingolstädter Erfolgsserie.
• Rekord-Richtung: 103 Zähler sammelten die Panther in ihren 56 Spielen der Saison 2022/23 und stellten damit eine Klub-Bestmarke in der DEL auf. Punkten sie in dieser Saison so weiter wie bisher, stünden im März 2025 sogar 115 Zähler zu Buche – in nur 52 Partien.
• Sturm-Spektakel: 85 Treffer in 22 Partien bedeuten fast viermal Torjubel pro Spiel – das ist der Spitzenwert der Liga. „Wir spielen offensiv und defensiv als Fünf-Mann-Einheit, wir verschieben gut, alle machen mit“, erklärt Simpson das Erfolgsrezept. „Aber wir sehen unseren momentanen Lauf nicht als selbstverständlich an, sondern arbeiten weiter.“
• Powerplay passt wieder: Nach gutem Beginn verdiente das Powerplay der Panther zwischenzeitlich seinen Namen nicht. Doch in den sieben Spielen seit der Deutschland-Cup-Pause erzielte der ERC in 25 Überzahlsituationen acht Treffer – das entspricht einer Erfolgsquote von starken 32 Prozent. „Wir waren auch davor nah dran, die wichtigen Tore zu erzielen“, sagt Simpson. „Wir haben viele Jungs in der Mannschaft, die im Powerplay den Unterschied machen können.“ Auch in Unterzahl kassierte Ingolstadt seit vier Spielen keinen Gegentreffer mehr.
• Premieren-Panther: Austen Keating gelang am Sonntag der erste Unterzahl-Treffer der Saison, Johannes Krauß durfte sich gar zum ersten Mal als DEL-Torschütze beklatschen lassen. Eigentlich eine logische Konsequenz: „In letzter Zeit habe ich immer mehr Eiszeit bekommen, das zeigt, dass mir die Trainer vertrauen“, sagt der 22-Jährige. Einzig verbliebener ERC-Stürmer ohne Torerfolg – abgesehen von den Kurzarbeitern Luca Hauf und Jan Nijenhuis – ist Abbott Girduckis.
• Simpson vor Stockerlplatz: Mit bislang 18 Punkten (sieben Treffer/elf Vorlagen) knüpft Simpson wieder an die Ausbeute seiner ersten vier Spielzeiten in Ingolstadt an. Noch weitere sieben Zähler, und der US-Amerikaner (insgesamt 241 Punkte) zieht mit seinem Landsmann John Laliberte (248) auf Platz drei der „ewigen“ ERC-Scorerwertung gleich. Mehr Punkte haben nur Thomas Greilinger (495) und Jakub Ficenec (380) gesammelt. „Der ERC ist ein stolzer Klub mit einer reichen Geschichte. Ich versuche, dem Team zu helfen, und wenn man so Anerkennung bekommt, ist das toll“, sagt Simpson.
• Gute Goalies: Seit Saisonstart ist Devin Williams (fast 92 Prozent Fangquote, zwei Spiele ohne Gegentreffer) ein zuverlässiger Ersatz für Michael Garteig. Doch auch die Nummer eins der Panther zeigt aufsteigende Form: Bei seinen jüngsten vier Einsätzen parierte „Garts“ im Schnitt mehr als 93 Prozent der Schüsse auf sein Tor.
• Gewinnen mit der Bodie-Garantie: Auch die 13 wurde nicht zur Unglückszahl: Mit Mat Bodie im Kader ist der ERC weiterhin ungeschlagen – inzwischen stolze 13-mal. In den neun Partien ohne den 34-Jährigen gab es hingegen sechs Niederlagen. „Vielleicht muss er mal was in die Mannschaftskasse zahlen“, schlägt Simpson grinsend vor. Doch auch mit der personifizierten Sieggarantie im Team müsse man sich auf harte Duelle einstellen: „Wenn man an der Spitze steht, ist man die Zielscheibe der anderen Teams.“
• Keatings Konstanz: In den vergangenen acht Partien punktete Keating immer (insgesamt 14 Zähler) – das ist aktuell die längste Serie in der DEL. Philipp Krauß kommt auf fünf Spiele mit Punkten in Folge, Alex Breton auf drei mit Torerfolg. Dazu ist Letzterer mit Abstand der torgefährlichste Verteidiger der gesamten Liga (elf Treffer).