Die Stadtratsfraktion fordert neues Parkraumkonzept für die Innenstadt
SPD will Parkplätze abbauen

20.10.2021 | Stand 20.10.2021, 10:06 Uhr
Als der Rathausplatz noch ein Parkplatz war. −Foto: oh

Parkplätze verbrauchen viel Fläche. Diesen öffentlichen Platz will die SPD-Stadtratsfraktion besser nutzen und beantragt, die Auslastung der IFG-Parkeinrichtungen zu erhöhen. Die IFG Ingolstadt bewirtschaftet im Ingolstädter Innenstadtbereich neun Parkeinrichtungen mit insgesamt 5474 Parkplätzen. Nur selten seien diese stark ausgelastet. Gleichzeit gebe es viele verstreute Kurzzeitparkplätze in den Gassen und am Rande der Altstadt sowie Anwohnerparkplätze direkt über oder in unmittelbarer Nähe zu IFG-Parkeinrichtungen.

„Wir wollen, dass geprüft wird, welche innerstädtischen Parkplätze am Straßenrand im Rahmen eines Pilotprojekts für ein Jahr zurückgebaut werden können. Dieser Raum könnte dann beispielsweise zum Entspannen genutzt werden und Radfahrer hätten mehr Platz“, erklärt der SPD-Stadtrat Quirin Witty. Dabei sollen die Einschränkungen für die Anwohner so gering wie möglich sein. „Deswegen fordern wir auch, dass den betroffenen Bürgernn zum Ausgleich Parktickets in den Parkeinrichtungen der IFG zu den Konditionen eines Anwohnerausweises zur Verfügung gestellt werden“, fügt Stadtrat Jörg Schlagbauer an. 

Viele Städte machen es vor, dass Bezahlparkplätze am Straßenrand und auf Plätzen zurückgebaut werden und im Gegenzug dafür Grünflächen mit Bäumen sowie Sitz- und Spielgelegenheiten entstehen. Dies bringe nicht nur rein optische Vorteile mit sich, durch die entsiegelten Flächen würde einerseits das Mikroklima und die Luftqualität in den Innenstädten verbessert, andererseits entstünde mehr Raum für das Zusammenleben, den Radverkehr, Einsatzfahrzeuge, ÖPNV oder die Müllabfuhr.

Auch für die Innenstadtbewohner könne das Pilotprojekt Vorteile bringen: Mit der Möglichkeit eines günstigen Anwohnertickets in den videoüberwachten IFG-Parkeinrichtungen bleibe dem einen oder anderen sicherlich die lästige Parkplatzsuche erspart. 

In Ingolstadt seien solche Umgestaltungen bereits erfolgreich gelungen, wie zum Beispiel am Rathausplatz. „Wo heute viele Ingolstädter ihre Mittagespause verbringen und Touristen und Hochzeitspaare Fotos schießen, war bis zum Beginn der 80er-Jahre noch ein Parkplatz. Ich bin mir sicher, dass wir mit weniger Parkplätzen mehr Lebensqualität in der Innenstadt schaffen. Paradebeispiel ist die Schleifmühle. Ich würde mir wünschen, dass dort ein grüner Platz mit Sitzgelegenheiten entsteht – und ein Wasserspiel für Kinder“, so Witty. (ty)