Mit kleinen Beiträgen zum Vermögen
Sparen mit Kinderdepot: So hat ihr Baby am 18. Geburtstag fast 100.000 Euro am Konto

19.09.2023 | Stand 25.09.2023, 12:09 Uhr

Wer früh mit dem Sparen anfängt, hat dank Zinseszinseffekt ein größeres Vermögen.

Mit einem Kinderdepot können Eltern Wertpapiere wie Aktien, Fonds und ETF für den Nachwuchs kaufen. Das lohnt sich auch mit kleinen Beträgen. Ein Rechenbeispiel zeigt, wie viel nötig ist, damit ein Baby am 18. Geburtstag fast 100.000 Euro am Konto hat.



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Ein Kinderdepot - oft auch Juniordepot genannt - ist ein normales Wertpapierdepot, das auf den Namen des minderjährigen Kindes eröffnet und meist kostenfrei geführt wird. Dieses Depot dient dem langfristigen Vermögensaufbau des Nachwuchses. Mit dem Depot ist es möglich, verschiedene Anlageprodukte wie Aktien, Fonds und ETFs zu halten und damit über einen längeren Zeitraum zu investieren.

„Ein Kinderdepot müssen immer zwingend die sorgeberechtigten Eltern eröffnen“, sagt Eberhard Pilz, Geschäftsführer der Societas Vermögensverwaltung. Einzahlungen können aber auch Dritte wie etwa Paten oder Großeltern übernehmen.

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Zeit spielt eine wichtige Rolle: Früher Start erhöht den Zinsenzinseffekt



„Zeit spielt eine wichtige Rolle bei der Kapitalbildung. Und ein früher Start ermöglicht es, den Zinseszinseffekt besser auszunutzen“, sagt Felix Scheppe. Wird das Konto bereits im Babyalter angelegt, könnten Eltern ihrem Nachwuchs ein fast sechsstelliges Vermögen bescheren, indem sie das Kindergeld regelmäßig anlegen.

Titus C. Schlösser, Geschäftsführer des Vermögensverwalters Portfolio Concept rechnet vor: Bei einem Startkapital von 1000 Euro und regelmäßigen monatlichen Einzahlungen in Höhe des aktuellen Kindergeldsatzes von 250 Euro ergibt sich bei sechsprozentiger Rendite nach 18 Jahren ein Endbetrag von 98.000 Euro. Die Summe der Einzahlungen liege hier bei 55.000 Euro, der Wertzuwachs betrage 43.000 Euro.

Es müssen gar nicht mal so große Beträge sein. Schon 25 Euro im Monat reichen, um langfristig ein kleines Vermögen für den Nachwuchs aufzubauen. So sind mit Erreichen der Volljährigkeit ein Studium, ein längerer Auslandsaufenthalt oder auch Wünsche wie Auto und Führerschein leichter erfüllbar.

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Wie das Geld für den Nachwuchs am besten anlegen?



Wie sollten Eltern das Geld für den Nachwuchs am besten anlegen? „Die beste Variante ist ein Sparplan mit verschiedenen ETFs, also Indexfonds, auf unterschiedliche Aktienmärkte wie DAX, MDAX, MSCI World oder S&P 500“, sagt Adrian Roestel von der Vermögensverwaltung HRK Lunis. Der große Vorteil von ETFs ist, dass sie vergleichsweise kostengünstig sind und die Entwicklung der einzelnen Märkte eins zu eins abbilden.

Ähnlich sieht es Felix Schepp . Die Kosten von ETFs seien in der Regel deutlich geringer, da sie passiv verwaltet werden und einen Index nachbilden, während Fonds aktives Management erfordern.

Achtung: Das Geld am Juniordepot gehört dem Kind



Geld, das die Eltern unter Umständen selbst benötigen, sollte aber nicht vorschnell aufs Kinderdepot. Denn: Das Geld und Vermögen im Depot ist zu 100 Prozent Eigentum des Kindes. Da die Eltern bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres die gesetzlichen Vertreter des Kindes sind, haben sie das Geld treuhänderisch zu verwalten und zu mehren. „Ausgaben für den eigenen Lebensunterhalt sind nicht möglich“, sagt Vermögensverwalter Marian Henn von der Allington Investors AG. Auch Entnahmen zugunsten des Kindes sind, wenn überhaupt, nur stark eingeschränkt möglich.

− dpa/che