Später Schock für den FCI

FC Ingolstadt kassiert in der Nachspielzeit das 1:1 beim Halleschen FC

08.03.2020 | Stand 08.03.2020, 16:18 Uhr

FCI

FC Ingolstadt kassiert in der Nachspielzeit das 1:1 beim Halleschen FC

Der FC Ingolstadt muss weiter auf den ersten Sieg seit Anfang Februar warten. Trotz einer deutlichen Leistungssteigerung kamen die Schanzer am Sonntag nur zu einem 1:1 (0:0) beim ebenfalls kriselnden Halleschen FC. Bis in die Nachspielzeit sah der FCI als verdienter Sieger aus, ehe die Gastgeber doch noch zum Ausgleich kamen und die Mannschaft von Trainer Jeff Saibene um den verdienten Lohn brachten.

Obwohl die Schanzer letztmals Anfang Februar einen Dreier geholt hatten, in den vergangenen drei Partien ohne Treffer geblieben waren und letztmals vor drei Monaten zu Null gespielt hatten, beließ es Saibene im 4-1-4-1-System lediglich bei einer Änderung im Vergleich zur Vorwoche. Peter Kurzweg ersetzte Frederic Ananou, der gegen Viktoria Köln (0:1) auf die linke Abwehrseite gewechselt war. Im Sturmzentrum erhielt Stefan Kutschke trotz seiner Torflaute erneut die Chance von Beginn an, nachdem sich Saibene vor dem Duell der beiden Krisenklubs für seinen Kapitän stark gemacht hatte.

„Weil er extrem wertvoll ist, viel arbeitet und die anderen in die Lage bringt, dass sie zum Abschluss kommen“, hatte der Luxemburger seine Entscheidung begründet und gleichzeitig von seiner Mannschaft gefordert: „Wir müssen alles daran setzen, um in Halle zu gewinnen – ohne Wenn und Aber.“ Und Kutschke & Co. beherzigten die Worte ihres Trainers. Von Verunsicherung war allenfalls etwas bei den Gastgebern zu sehen, die die vergangenen sechs Partien verloren hatten.

Die Hallenser luden die Schanzer mit leichtfertigen Ballverlusten immer wieder zu schnellen Gegenstößen ein – allein der FCI bestrafte das nicht. Maximilian Beister ließ dabei die besten Möglichkeiten ungenutzt. Zunächst verpasste der Offensivspieler eine Flanke von Maximilian Thalhammer knapp und ließ den Ball völlig unbedrängt über den Scheitel rutschen (11.). Kurz darauf scheiterte er mit einem etwas zu zentralen Schuss nach einer Hereingabe von Kurzweg an Torhüter Kai Eisele (14.).

Nachdem Caniggia Elva (24.) nach einem Patzer von Eisele im letzten Moment geblockt wurde, war es das allerdings auch mit den Ingolstädter Offensivbemühungen im ersten Durchgang. Stattdessen befreiten sich die Hallenser nun etwas aus ihrer Lethargie und wären mit der ersten nennenswerten Aktion auch beinahe in Führung gegangen. Kurzweg verhindert aber den Rückstand mit ganz starkem Einsatz, als er im Fünfmeterraum gegen Mathias Fetsch klärte (31.).

Die erste Möglichkeit nach Wiederbeginn bot sich ebenfalls Fetsch – und die Ingolstädter waren im Glück. Der Mittelstürmer traf aus halbrechter Position nämlich nur die Latte, nachdem Innenverteidiger Nico Antonitsch ihn aus den Augen verloren hatte. Die Reaktion des FCI folgte aber im direkten Gegenzug – und nach 403 Minuten ohne Torerfolg durften die Schanzer wieder einmal jubeln. Elva drückte den Ball nach einer Flanke von Dennis Eckert-Ayensa aus zentraler Position zum 0:1 über die Linie (48.) und jubelte neben seinem obligatorischen Salto demonstrativ an der Seitenlinie mit Saibene und Co-Trainer Carsten Rump.

Wie schon im ersten Durchgang zogen sich die Ingolstädter in der Folge bei gegnerischem Ballbesitz in die eigene Hälfte zurück und machten die Räume eng. Weil Halle ein letztes Aufbäumen allerdings komplett vermissen ließ, sah alles nach dem ersten Dreier seit 36 Tagen aus – doch in der Nachspielzeit folgte der späte Schock. Nach einer Ecke zog Marcel Hilßner (90.+2) aus dem Rückraum ab und traf durch alle Spieler hindurch tatsächlich noch zum 1:1.

Von Julian Schultz