So lief die Wiedereröffnung der Baumärkte in Ingolstadt

01.03.2021 | Stand 01.03.2021, 20:18 Uhr
−Foto: Konze

Zu kalt für Blumen?

(ty) Schlangen vor den Baumärkten? Fehlanzeige. Zumindest in Ingolstadt. Beim Globus im Weiherfeld standen 15 bis 20 Wagenlenkerinnen und -lenker an. Aber der Andrang war nicht so, wie es mancher, der schon 30 Minuten vor Ladenöffnung wartend im Auto saß, vermutet hatte. Auch beim Hornbach an der Manchinger Straße war der Kundenstrom ab 8 Uhr natürlich gut, aber eben nicht so heftig wie nach dem ersten Lockdown im vergangenen Jahr.

"Ich brauche etwas, aber mit Beratung. Daher kann ich das nicht online bestellen. Sonst hätte ich es schon bestellt", sagt ein Mann, der im Auto sitzt, immer den Blick auf den noch geschlossenen Eingang gerichtet. Es ist kalt, hat kurz vor 8 noch Minusgrade. Rechtzeitiges Warten im Auto macht Sinn. Auch für Helmut Schuster aus Ingolstadt. "Ich habe im Vorfeld gelesen, dass es bei Baumärkten krass zugehen wird. " Ging es dann nicht. Aber der Kauf eines elektrischen Gurtaufrollers für den Terrassen-Rollo hat sich doch rentiert: "Der ist im Angebot. Und wenn ich ihn abhole, zahle ich auch keinen Versand. " Eingebaut wird er noch am selben Tag: "Das dauert zehn Minuten. "

In der Schlange kurz vor 8 steht auch Anja Kober aus Karlshuld: "Ich brauche drei Kübel Farbe. Wir renovieren und weißeln zuhause, und die Farbe ist ausgegangen. " Heinz Strittmacher aus Ingolstadt steht ganz vorn: "Nicht alles, was man im Internet bestellt, passt. Ich habe den Enkel in den Kindergarten gebracht, nun hole ich ein Klettergerüst und Drähte für Spalierbäume. "

In den Baumärkten geht es ruhig zu. Vorgegebene Bahnen - auch wenn sie manchmal einen Umweg bedeuten - werden eingehalten, auch separate Ein- und Ausgänge werden akzeptiert. Trotzdem schimpft der ein oder andere: "Ois a Schmarrn. De wern boid wieda zuasperrn" ist noch das Harmloseste. "De spinna, de Politiker. De ham ja koa Ahnung", echauffiert sich ein älterer Herr.

Peter Kniselies aus Spitalhof braucht Werkzeug: "Mein Sohn baut, da helfe ich natürlich mit. " Dass so wenig los ist, überrascht auch ihn: "Ich habe gedacht, heute wäre viel los. Ich wollte eigentlich erst am Dienstag einkaufen. "

Blumen kauft in den ersten Stunden kaum jemand. Vielleicht ist das kalte Wetter schuld. Oder der frühe Morgen. "Handwerker vor" könnte man rufen. Trockenbeton, Werkzeug, Holzplatten, Lampen, Abwasserrohre, Elektrokabel, Farbe, Sitzkissen - auch Raimund Weber aus Karlskron hat dies und das, nur keine Pflanzen: "Wir bauen für unsere Tochter um, da braucht man die eine oder andere Kleinigkeit. " Andrea Schweiger aus Reichertshofen kam aber nur wegen einer Pflanze: "Ich suche eine weiße Edelrose. Die alte haben wir rausgemacht, in zwei, drei Jahren soll die Neue den Rosenbogen eingewachsen haben. "

Schnell hat sich alles eingependelt, so als wäre es nie anders gewesen: Maske auf, Einkaufswagen desinfizieren, ab in den Baumarkt. Abstand halten fällt nicht schwer, weil am Montag nie zu viele Kunden beim Einkaufen waren. Die Security vor dem Hornbach ist zufrieden: "Alle verhalten sich super, das war im vergangenen Jahr noch ganz anders. "