"So kann es nicht weitergehen"

09.12.2019 | Stand 12.12.2019, 21:05 Uhr
Tierheimtag in Ingolstadt
Der Vorsitzende des Ingolstädter Tierschutzvereins, Karl Ettinger (Mitte) führte Besucher, Stadträte und OB Christian Lösel (CSU) über die Baustellen auf dem Gelände des Tierheims in Ingolstadt. Vor allem das Haupthaus ist baufällig. −Foto: Hammer

Eine Deckenlampe, in der sich - geht man von der Farbe aus - wohl Moos und Schimmel sammeln, herunterbrechende Bretter sowie bröckelnder Putz, wo man hinschaut.

Das Haupthaus des Ingolstädter Tierheim hat seine besten Tage hinter sich. Vor allem aber das alte Flachdach aus Eternit, das wohl auch Fasern von giftigem Asbest enthält, ist die größte Baustelle auf dem Gelände in der Alfred-Brehm-Straße. Deswegen wurden die baulichen Maßnahmen aufgrund eines Antrags von Tierschutzvereinsvorsitzendem und Stadtrat Karl Ettinger () in den Haushalt eingestellt. Beim gestrigen Tierheimtag führte Ettinger interessierte Bürger, Stadträte und OB Christian Lösel () durch die des Tierheims.

In seiner Begrüßungsrede dankte der Vorsitzende des Tierschutzvereins übermäßig seinen Mitarbeiten und den Ehrenamtlichen, die sich unentgeltlich für das Tierheim und die alltäglich anfallenden Arbeiten einsetzen. "Wenn man sich anschaut, unter welchen Bedingungen die Leute hier arbeiten. . . ", sagte Ettinger und schüttelte nur den Kopf. "So kann es nicht weitergehen. "

Bei der Führung im Anschluss wurde schnell klar, wieso: Im Aufenthaltsraum für die Mitarbeiter muss man hoffen, dass niemandem die Decke auf den Kopf fällt. Im Inneren einer Leuchte wabern blaue, grüne und schwarze Sporen, Feuchtigkeit sammelt sich im Deckenbereich. Das Dach ist undicht. "Allerdings wagt sich wegen des Eternit-Dachs kein daran", erklärt Ettinger den Besuchern bei der Führung. Auch OB Christian Lösel kennt das Thema: "Diese Flachdächer, die in der Vergangenheit gerne gebaut wurden, sorgen nur für Probleme. " Ähnlich marode ist auch die Hundeküche. Die Rigibsplatten an der Decke haben sich bereits mit Wasser vollgesaugt und weisen große Flecken auf. Die Oberfläche wölbt sich.

In einem anderen Teil des Gebäudes, in der einst die Wohnung für die Tierheimleitung war, soll auf Anordnung des Amtsveterinäramtes eine Hundequarantäne-Station gebaut werden. Vor allem, wenn Hunde aus einer Beschlagnahmung aufgenommen werden, müssen sie zunächst getrennt von den anderen Tieren beobachtet werden. "Allerdings wissen wir nicht, ob wir mit dem beginnen sollen oder nicht", sagt Ettinger. Zunächst wolle die Stadt im kommenden Jahr "nach fachmännischer Prüfung" beschließen, ob das Haupthaus des Tierheim saniert werden kann, oder ob es nicht komplett abgerissen werden muss, so OB Lösel. Sollte nichts mehr zu retten sein, stehe zur Debatte, ob man nicht das gesamte Tierheim auf ein anderes Gelände weiter außerhalb der Stadt verlegt.

Zufrieden zeigte sich Ettinger mit dem Außenbereich für die Schildkröten und mit dem Katzenhaus. Aber habe auch hier der Amtsveterinär bemängelt, dass sich je zwei Katzen einen Außenbereich teilen und dieser getrennt sein müsste. "Eine gesetzliche Grundlage" dafür gebe es aber nicht, so Ettinger.