Sicherheit in unsicheren Zeiten

Die IG Metall bei Audi positioniert sich zum gegenwärtigen „Moratorium für einen fairen Wandel“

11.02.2020 | Stand 11.02.2020, 11:11 Uhr
IG −Foto: SCHMATLOCH

Die IG Metall bei Audi positioniert sich zum gegenwärtigen „Moratorium für einen fairen Wandel“

(ty) Die IG Metall bei Audi hat in außerordentlichen Vertrauensleute-Sitzungen mit ihren 1700 Vertrauensleuten die aktuelle Tarifrunde und das von der IG Metall vorgebrachte „Moratorium für einen fairen Wandel“ diskutiert. Die Vertrauensmänner haben den Vorstoß eingehend beraten, kritisch diskutiertund schließlich zur Weiterverfolgung empfohlen.

Die „Transformation“, also die Veränderungen von Produkten und Produktion aufgrund der Digitalisierung, der E-Mobilität, der CO2-Reduzierung, der Klimagesetzgebung und der Energiewende, ist für viele Beschäftigte bereits konkrete Wirklichkeit geworden. Hier entstehen Unsicherheiten und Ängste bei den Beschäftigten. „Es ist wichtig und richtig, dass die IG Metall diese Ängste ernst nimmt und mit dem Moratorium versucht, Sicherheit für die Beschäftigten zu schaffen“, so Jörg Schlagbauer, Vorsitzender der IG Metall bei Audi. Ziel der IG Metall ist es, mit dem vorgeschlagenen Moratorium die Arbeitsplätze in den Betrieben zu halten. Sicherheit für Beschäftigung und Sicherheit für Qualifizierung lautet das Motto.

Die gesamte Automobilindustrie befinde sich derzeit in einer Konjunkturdelle. Es sei oberstes Ziel zu verhindern, dass sich diese Delle auf die Beschäftigung auswirkt. Das sagt Bernhard Stiedl, Erster Bevollmächtigter der IG Metall in Ingolstadt: „Die Beschäftigten brauchen Sicherheit in unsicheren Zeiten. Der industrielle Wandel und die konjunkturelle Eintrübung stellen viele Unternehmen aktuell vor große Herausforderungen. Viele Arbeitgeber reagieren darauf mit Personalabbau. Wir wollen dagegen eine berufliche Zukunft für die Beschäftigten.“ Deshalb der Vorschlag eines „Moratoriums für einen fairen Wandel“. Damit zeige die IG Metall: „Wir stehen für Zukunftssicherung und reagieren nicht mit antiquierten Antworten wie die Arbeitgeber."

Für den Fall eines Scheiterns des Moratoriums trifft die IG Metall bei Audi derzeit ebenfalls Vorkehrungen. „Die Metaller bei Audi stehen bereit, sollte das Moratorium scheitern. Die Vorbereitungen für eine normale Tarifrunde laufen bereits auf Hochtouren“, so Jörg Schlagbauer.