Senioren-Umzug in Corona-Zeiten

107 Bewohner des Bienengartens wurden am Wochenende ins neue Seniorenzentrum Dietrich Bonhoeffer gebracht

05.02.2021 | Stand 05.02.2021, 7:28 Uhr
Umzug −Foto: Diakonie

107 Bewohner des Bienengartens wurden am Wochenende ins neue Seniorenzentrum Dietrich Bonhoeffer gebracht

Von Ruth Stückle

Umzug eines Seniorenheimes in Corona-Zeiten: kein leichtes Unterfangen. So ging der Wechsel der 107 Bewohner des von der Diakonie betriebenen Alten- und Pflegeheims Bienengarten ins neue "Seniorenzentrum Dietrich Bonhoeffer" an der Stinnesstraße am vergangenen Wochenende von der Öffentlichkeit fast unbemerkt über die Bühne.

Denn das Hygienekonzept sah laut Jürgen Simon Müller, Fachbereichsleiter Gesundheit, Senioren und Pflege beim Diakonischen Werk Ingolstadt, vor, dass mit Ausnahme notwendiger Helfer keinerlei Drittpersonen dabei waren. In Corona-Zeiten ist eben alles anders.

Zweimal war der Umzug verschoben worden. Am vergangenen Wochenende hatte die Führungsgruppe Katastrophenschutz, der die Diakonie im Vorfeld das entsprechende Hygienekonzept vorstellte, grünes Licht gegeben. "Nach umfassender Vorplanung und mit einer ausgeklügelten Logistik sowie der Corona-Schutzimpfung wenige Tage vorab galt es, mehr als 100 Bewohnerinnen und Bewohner unter Beachtung der besonderen Hygienekonzepte während der Corona-Zeit sicher und wohlbehütet in das neue Domizil zu bringen", teilte Müller in einer Presseerklärung der Diakonie mit.

Bewohner und Mitarbeiter des Bienengartens hatten einige Tage vor dem Umzug ihre Erstimpfung bekommen. Im ebenfalls von der Diakonie betriebenen Matthäus-Stift wurden bereits beide Impfungen verabreicht. Das hätte eigentlich auch im Bienengarten schon der Fall sein sollen, aber dann kamen die Impfstofflieferungen ins Stocken. Etwa 70 bis 80 Prozent der Bewohner hätten sich impfen lassen, so Müller. Alle sollen es gut vertragen haben. Mit etwa 25 Prozent ist die Impfquote beim Pflegepersonal bei beiden Einrichtungen gering. Einige hätten Angst vor Spätfolgen. Müller vermutet aber auch, dass die Vorbehalte dem geschuldet seien, "wie die Politik über Jahrzehnte mit pflegenden Mitarbeitern umgegangen ist".

Mit tatkräftiger Unterstützung der Johanniter-Unfall-Hilfe sowie der Stadtbus Ingolstadt GmbH hätten alle Mitarbeiter des alten Bienengartens ihr Bestes gegeben, sodass innerhalb von rund vier Stunden alle mobilen Bewohner, Rollstuhlfahrer und Liegendpatienten wohlbehalten im neuen Seniorenzentrum angekommen seien. Alle - Mitarbeiter, externe Helfer und die Bewohner - seien zuvor auf Corona getestet worden. Das gelte auch für im Haus tätige Handwerker. Im neuen Zuhause wurde jeder Bewohner mit einer Rose empfangen.

Der Neubau des Seniorenzentrums Dietrich Bonhoeffer war für rund 22 Millionen Euro von der Diakonie errichtet worden. Es bietet Platz für 136 Bewohner in vollstationärer Pflege, weitere 20 Plätze für eine neue Tagespflege sowie 26 seniorengerechte Wohnungen in verschiedenen Größen. Ferner ist mit der Diakonie-Sozialstation ein ambulanter Pflegedienst untergebracht. Eine offizielle Eröffnungsfeier soll es in der Zeit nach Corona geben.