Von Vizemeister Pinguins Bremerhaven wechselt Philipp Preto innerhalb der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) zum ERC Ingolstadt. Im ersten Interview als Panther spricht der 23-Jährige selbstbewusst über seine Wurzeln, die Ziele mit dem ERC und sein Vorbild auf dem Eis.
Herr Preto, als Jungadler und bei Ihrem DEL-Debüt für Mannheim lautete Ihr Nachname noch Rosa-Preto. Verraten Sie uns Ihre familiären Wurzeln und warum das Rosa irgendwann wegfiel?
Philipp Preto: Meine familiären Wurzeln liegen in Italien. Im Ausweis steht immer noch Rosa-Preto, aber alle Leute nennen mich immer nur Philipp Preto. Ist mir beides recht.
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Die vergangene Saison in Bremerhaven war Ihre erste fern der Heimat. Sie haben 61 Spiele für die Pinguins bestritten, Ihr erstes DEL-Tor erzielt, sind Vizemeister geworden und haben auch zweimal im Perspektivteam der Nationalmannschaft gespielt. Wollten Sie bewusst weit weg, um „erwachsen“ zu werden und den Durchbruch zu schaffen?
Preto: Darum ging’s mir eigentlich nicht. Ich habe einfach gute Chancen in Bremerhaven gesehen, mich auf meiner Position weiterzuentwickeln. Ich glaube auch, dass ich diese Chance gut genutzt habe.
Wann haben Sie gemerkt, dass es mit den Pinguins richtig weit gehen kann?
Preto: Eigentlich nach der Vorbereitung. Die war zwar nicht so stark, auch die ersten Saisonspiele nicht, aber in der Kabine kam nie ein Krisengefühl auf. Wir haben alle an uns geglaubt. Je länger die Saison ging, war klar, dass wir mit diesem Team alles erreichen können.
Wie lange mussten Sie an der Vizemeisterschaft knabbern? Oder hatten die Eisbären Berlin einfach mehr Reserven und waren am Ende den Tick stärker?
Preto: Am Anfang war’s schon hart. Berlin hat ganz andere Möglichkeiten, aber natürlich will man ein Finale auch gewinnen. Nach ein paar Tagen ist einem jedoch bewusst geworden, was wir in Bremerhaven erreicht haben.
„Ingolstadt ist ein sehr gutes DEL-Team“
Wann haben Sie vom Ingolstädter Interesse gehört und warum sind es die Panther geworden?
Preto: Das war in den Play-offs. Als ich vom Interesse gehört habe, war für mich schnell klar, dass ich die Chance nutzen möchte. Ingolstadt ist ein sehr gutes DEL-Team mit vielen Möglichkeiten für junge Spieler. Man sieht ja, wie sich die anderen entwickeln und dass sie Vertrauen bekommen.
In Ingolstadt treffen Sie auf Jan Nijenhuis, den Sie als Teamkollegen schon lange kennen. Sind Sie auch gute Freunde?
Preto: Ja. Wir sind stetig im Kontakt, natürlich haben wir uns auch über meinen Wechsel ausgetauscht. Er hat nur Positives über Ingolstadt berichtet, was meine Entscheidung noch bekräftigt hat.
Kennen Sie noch weitere zukünftige Teamkollegen persönlich?
Preto: Ja, Philipp Krauß, Noah Dunham und Wojciech Stachowiak. Ich hoffe, dass ich jetzt keinen vergessen habe.
Als Vorbild nennen Sie Pinguins-Verteidiger Phillip Bruggisser mit seinem gefürchteten Schlagschuss. Warum er – und was haben Sie von ihm gelernt?
Preto: Ich mag seinen Spielstil. Er agiert relativ offensiv, spielt aber auch defensiv sehr schnell und hart. Auch menschlich ist er einfach ein Vorbild, wie er mit den Leuten umgegangen und jeden Tag ins Training gekommen ist. Da konnte ich viel von ihm lernen.
So wie Bruggisser wollen Sie also auch spielen?
Preto: Ich will auf jeden Fall meine schlittschuhläuferischen Qualitäten ins Spiel bringen und mich nach vorne mit einschalten. Aber auch hinten hart und konsequent spielen.
Sie fallen nun nicht mehr unter die U23-Regelung. Steigt dadurch der Leistungsdruck – oder gehen Sie locker damit um?
Preto: Ich gehe da locker ran. Ich weiß, was ich kann, und wenn ich hart arbeite, habe ich meinen Platz im Team auch verdient. Wenn ich mein Spiel aufs Eis bringe, bin ich davon überzeugt, dass ich eine gute Saison spielen werde.
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