Die kühnen Pläne des Alois Federl
Schweitenkirchener AfD-Kreisrat: „Ich hätte mich auch mit Hitler fotografieren lassen“

04.01.2022 | Stand 04.01.2022, 21:05 Uhr

Der Schweitenkirchener Gemeinde- und Kreisrat Alois Federl. Foto: AfD

„Laut Satzung ist zeitnah ein neuer Vorsitzender zu wählen.“ Für ihn sei Hubers Austritt eine große Überraschung gewesen. Kritische Stimmen habe er aus seinem Umfeld nicht mitbekommen, sagt See. Wer sich für den Chefposten aufstellen lasse, sei noch unklar. Als Stellvertreter Hubers fungieren bislang Richard Paukner und Melanie Hilz. Allerdings ist laut See ihre Entscheidungsbefugnis beschränkt. „Wir sind nicht einmal beschlussfähig. Das geht dann über den Bezirk“, sagt er.

Möglicherweise muss die AfD im Landkreis Pfaffenhofen künftig auch ohne den Schweitenkirchener Gemeinde- und Kreisrat Alois Federl auskommen. In einem Beitrag in den sozialen Medien bekundete er Huber seinen Respekt. Der sei der einzige „gescheite“ Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises. „Und der ist jetzt fraktionslos.“ Erich Irlstorfer, Andreas Mehltretter und Leon Eckert bezeichnet Federl wahlweise als „Pfeifen“ oder als „Schulbuben“.

„Wer seine besten Leute der hetzenden Meute zum Fraß vorwirft, sollte aufpassen, dass er nicht der nächste ist“, schreibt Federl. Seinen Beitrag zeichnet er mit folgenden Worten. „Alois Federl Dürnzhausen. Derzeit noch Gemeinderat und Kreisrat für die AfD, ob ich das weiterhin bleiben will, werden die nächsten Wochen zeigen.“ Weitere Gedanken dazu habe er sich noch nicht gemacht, sagt Federl am Telefon. „Ich denke, dass es nicht pressiert.“

Seine weiteren Pläne überraschen dennoch. Laut eigener Aussage trägt er sich mit dem Gedanken, in Schweitenkirchen einen Ortsverband der Grünen zu gründen. Sollte sich Federl wirklich zu diesem Schritt entschließen, könnte das den Kreisverband der Grünen vor eine Belastungsprobe stellen. Ein Wechsel von der AfD zu den Grünen wäre doch ein recht ungewöhnlicher Schritt. Konfrontiert mit dem Einwand, dass in seiner aktuellen Partei Politiker wie die Rechtsaußen Björn Höcke oder Beatrix von Storch mit den Ton angeben und das mit den Grünen wohl nicht vereinbar sei, sagt Federl: „Ich würde mich gerne mit Björn Höcke fotografieren lassen. Aber ich hätte mich auch mit Hitler fotografieren lassen.“

PK/Fotos: AfD