Einsatzkräfte nach Pfefferspray-Attacke in Kösching
„Schockierender Anblick“

25.06.2022 | Stand 25.06.2022, 20:44 Uhr
−Foto: oh

Erste Meldung

Ein Streit zwischen drei jungen Männern war am Freitag auf dem Köschinger Bürgerfest eskaliert. Einer versprühte dabei in einem Partyzelt Reizgas und etwa 50 Besucher wurden wie berichtet verletzt.

Mit dem Stichwort „Massenanfall von Verletzten“ wurde abends um 23.12 Uhr eine gewaltige Rettungskette alarmiert. Rotkreuzorganisationen aus Kösching, Ingolstadt über Beilngries und Geiselfeld sowie der Katastrophenschutz und das Kriseninterventionsteam Eichstätt rückten an. Auch die Feuerwehr Kösching war im Einsatz.

„Zuerst waren es nur drei Verletzte, die sich beim Rettungsdienst meldeten. Sie klagten über Augenreizungen und Atembeschwerden. Doch innerhalb weniger Minuten schlugen immer mehr Betroffene auf“, erzählt Jürgen Meier, Kommandant und Einsatzleiter der Feuerwehr, über die Situation in der Nacht auf Samstag.

Im Vorraum der Sparkasse wurde sofort eine Sammelstelle eingerichtet, um die Verletzten zu versorgen. Später wurde die Sammelstelle in die Fahrzeughallen des Feuerwehrgerätehauses verlegt. „Es war wirklich ein schockierender Anblick“, beschreibt Meier. „Junge Mädchen, die nichts mehr sehen konnten. Einige wurden sogar zur ambulanten Versorgung ins Krankenhaus abtransportiert.“

Die insgesamt 45 Feuerwehrmänner und -frauen waren verantwortlich für die Räumung des Bereichs bis zum Rathausplatz, um Rettungswägen einen Zufahrtsweg zu schaffen falls nötig. Außerdem wurde der Schadensort weiträumig abgesperrt.

Auch die Polizei zeigte mit mehr als 20 Mann starke Präsenz. Das Kriseninterventionsteam kümmerte sich um Betroffene sowie Angehörige. „Viele hyperventilierten. Sie erlitten einen Schock aufgrund der immensen Stresssituation“, erklärt Meier weiter. Bis ca. 2 Uhr morgens, knapp drei Stunden lang, waren die überwiegend ehrenamtlichen Kräfte im Einsatz. (ty)