„Schleich Di, Söder“

Harte Sprüche an einem ruhigen Nachmittag: Kundgebung am Theatervorplatz

12.04.2021 | Stand 12.04.2021, 8:07 Uhr
Demo −Foto: Konze

Harte Sprüche an einem ruhigen Nachmittag: Kundgebung am Theatervorplatz

Von Oliver Konze

„Ein paar mehr Zuhörer und Zuschauer hätten schon kommen dürfen“, meinte ein Mann am Samstagnachmittag auf dem Theatervorplatz. Ein anderer fragte: „Sind wir Exoten? Die anderen scheint es ja nicht zu interessieren.“ Zu Beginn der Kundgebung unter dem Motto „Jetzt reicht‘s“ im Rahmen der „Bayern steht zusammen“-Bürger-Infotour waren es knapp 500, schon bald lichtete sich dass Feld. Die Polizei schätzte gegen Mitte der Veranstaltung rund 300 Menschen.

Das irritierte die Rednerinnen und Rednern aber keineswegs. Sie fuhren in Sachen Corona-Regulierung durch die Politik verbal harte Geschütze auf – „Wir fordern den Rücktritt der Verfassungsfeinde an der Regierung“ –, sprachen von „Diktatur“ und betonten: „Wir wollen nicht die neue Normalität, wir wollen eine bessere Zeit.“ Die Besucher goutierten solche markigen Sprüche und skandierten zum Klang von Trommeln oder Trillerpfeifen „Schleich Di, Söder“ oder auch „Söder muss weg.“

Stillen Protest übten die Trägerinnen und Träger verschiedener Plakate. „Wir sind Bürger, keine Untertanen“, „Die Impfung muss freiwillig bleiben“ oder auch „Die Thesen der Kritiker bestätigen sich seit einem Jahr, die Befürworter widersprechen sich ständig“. Eine der letzten Fragen des Nachmittags: „Wie schlimm muss es noch werden, ehe auch der Letzte aufsteht?“ Die Redner führten auch Zahlen auf, die ihre Argumentationen unterstreichen sollten.

Die Polizei, gut und sichtbar vertreten, hatte kaum Probleme. Die Kundgebung verlief ruhig, nur ein paar Maskenverweigerer wurden von den Ordnungshütern angezeigt.