Der FC Ingolstadt ist erneut nicht optimal aus der Winterpause gekommen. Zum vierten Mal in Folge konnten die Schanzer die erste Partie im neuen Jahr nicht gewinnen und mussten sich beim hart erkämpften 0:0 beim abstiegsgefährdeten SV Waldhof Mannheim mit einem Punkt begnügen.
Das bedeutet weiter Platz fünf in der 3. Liga, nun aber vier Punkte hinter dem Relegationsrang drei.
Sabrina Wittmann vertraute beim Start in die Rückrunde ihrer bewährten Stammformation, also auch Torjäger Sebastian Grönning, der vor einem Wechsel zum Zweitligisten Hertha BSC steht. Ihr Mannheimer Kollege Bernhard Trares musste dagegen einige Stammkräfte ersetzen, darunter der gelbgesperrte Kapitän Marcel Seegert und der ebenfalls gesperrte Ex-Ingolstädter Maximilian Thalhammer.
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Trotz der personellen Schwächung gingen die abstiegsgefährdeten Gastgeber die Partie mutig an und drängten die Ingolstädter in deren eigene Hälfte. Der auffällige Kelvin Arase beschwor auf dem grünen, schwer bespielbaren „Acker“ im Carl-Benz-Stadion immer wieder gefährliche Szenen herauf. Einmal verzog er nach einem Anspiel von Julian Riekmann aus spitzem Winkel (15.), kurz darauf konnte FCI-Keeper Marius Funk einen Schuss von Linksverteidiger Henning Matriciani zwar parieren, doch musste Innenverteidiger Simon Lorenz hellwach sein, um den lauernden Samuel Abifade am Nachschuss zu hindern (16.).
Grönning vergibt Chance zur Führung
Mannheim war klar besser im Spiel, der FCI kam überhaupt nicht zur Entfaltung. 30 Minuten dauerte es, bis die Schanzer erstmals gefährlich vor das Mannheimer Tor kamen. Grönning trieb den Ball aus dem Mittelfeld nach vorne, nahm seinen Sturmpartner Deniz Zeitler mit, der überlegt zurück auf Grönning flankte, doch dieser kam nur noch mit der linken Fußspitze an den Ball und bugsierte die Kugel an den linken Pfosten – die beste, aber auch einzige Chance des FCI vor der Pause. Immerhin bekam die Wittmann-Elf ab dieser Aktion die Waldhof-Buben nun besser in den Griff und ließ keine weitere Drangphase der Gastgeber zu.
Nach dem Seitenwechsel legte Mannheim aber wieder zu. Arase bekam nach einer Flanke von Nicklas Shipnoski aber keinen Druck mehr auf den Ball (56.) – eine Riesenchance am Fünfmeterraum. Wenig später gab es dennoch einen Knalleffekt, zwar nicht in Form eines Treffers, sondern einer Roten Karte. Yannik Deichmann traf in einem Zweikampf mit Sietan dessen Schienbein, und der Unparteiische schickte den Ingolstädter vom Feld.
Daraufhin nahm Wittmann ihre Doppelspitze Grönning/Zeitler vom Feld und brachte dafür den defensiven Elias Decker – ursprünglich hätte Stürmer Tim Heike in die Partie kommen sollen – und im Angriff Routinier Pascal Testroet.
Defensive bleibt zum dritten Mal ohne Gegentor
Auch Trares reagierte und setzte in Überzahl nun voll auf Angriff. Ex-Club-Stürmer Felix Lohkemper und Neuzugang Arianit Ferati sollten anstelle von Abifade und Sietan für neuen Schwung sorgen. Beide sorgten sofort für Wirbel im FCI-Strafraum, doch auf der Gegenseite zappelte plötzlich der Ball im Netz – Testroet hatte ihn über die Linie gedrückt, allerdings aus Abseitsposition, der Treffer zählte nicht (70.).
Für die zahlenmäßig dezimierten Schanzer wurde die Begegnung mehr und mehr zur Abwehrschlacht. Ferati donnerte die Kugel an den Querbalken, den Nachschuss klärte erst Funk, dann blockte Lorenz noch gegen Lohkemper ab (85.) – turbulente Szenen in der Schlussphase. Auch Mladen Cvjetinovic musste gegen das eingewechselte Waldhof-Talent Kennedy Okpala noch auf der Linie klären. Doch letztlich hielt die FCI-Defensive dem Druck stand und blieb zum dritten Mal in dieser Saison ohne Gegentor. Nun müssen die Ingolstädter am kommenden Sonntag (16.30 Uhr) im Oberbayern-Derby gegen das Tabellenschlusslicht SpVgg Unterhaching verlorenen Boden gutmachen.
DK