Rundgang auf dem Bildschirm

Der Tag des Denkmals findet in Ingolstadt heuer nur virtuell statt

12.09.2020 | Stand 12.09.2020, 8:44 Uhr
Dalwigk −Foto: SCHMATLOCH

Der Tag des Denkmals findet in Ingolstadt heuer nur virtuell statt

(ty) Jahr für Jahr nutzen europaweit rund 20 Millionen Menschen – davon allein rund 4,5 Millionen in Deutschland – die Gelegenheit, mehr als 30 000 Denkmäler zu besichtigen. Ziel des Tages des offenen Denkmals ist es, die Öffentlichkeit für die Bedeutung des kulturellen Erbes zu sensibilisieren und Interesse für die Belange der Denkmalpflege zu wecken. Der überwältigende Erfolg, den der Denkmaltag seit Anbeginn verzeichnet, ist vor allem auch den regionalen Organisatoren und den vielen freiwilligen Helfern vor Ort sowie dem Engagement von privaten Eigentümern, Institutionen und Fachleuten zu verdanken.

In diesem Jahr findet der Tag des offenen Denkmals am morgigen Sonntag unter besonderen Voraussetzungen statt. Aufgrund der Gegebenheiten wird diese Veranstaltung unter dem Motto: „Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten. Neu denken.“ in digitaler Form stattfinden. Besichtigungen vor Ort sind nicht möglich.

Zwei besondere Ingolstädter Denkmäler sind Teil des Programms: Das Georgianum und das Kavalier Dalwigk. Beide werden derzeit von der Ingolstädter Kommunalbauten GmbH & Co. KG (INKoBau) saniert und sollen dann auch neu genutzt werden. Das Collegium Georgianum, gestiftet von Herzog Georg dem Reichen von Bayern-Landshut als erste Stipendienstiftung an der Universität Ingolstadt, wurde in den Jahren 1494 bis 1496 erbaut. 1817 wurde das Gebäude in eine Brauerei umgewandelt und 1921 als Verwaltungsgebäude für diese umgebaut. Die dazugehörige 1803 Kapelle wurde ab dem 19. Jahrhundert für Brauereizwecke und zuletzt als Lager genutzt.

In enger Abstimmung mit den Denkmalschutzbehörden werden Substanz schonende Umbauarbeiten unter Wieder-/Weiterverwendung vorhandenen Inventars wie Böden, Türen, Fenster usw. vorgenommen. Die überkommene Struktur wird weitestgehend in die neue Nutzung transportiert. Nach seiner Instandsetzung wird das Georgianum in weiten Teilen wieder einer universitären Nutzung zugeführt. Im Internet ist ein Informationsfilm zu sehen, der das Denkmal dem interessierten Betrachter näherbringen soll.

Das Kavalier Dalwigk, eine im Zuge der Hauptumwallung der Stadt von 1828 bis 1841 gebaute Kasematte, erhielt wegen seiner Position an der östlichen Anschlussstelle der Mauer an die Donau eine besondere Bauform. Es wurde in die Ecke eingeplant: von dem erhaltenen, parallel zur Donau geführten Gebäudeflügel ging im Osten ein bogenförmiger Trakt nach Norden ab. Der dazugehörige Wasserturm, der 1916/1917 über dem Westteil als dreigeschossiger, runder Aufbau errichtet wurde, versorgte die Gießerei mit Industrie- und Kühlwasser. Der zweigeschossige kastenförmige Aufbau von 1917 auf der Ostseite des Kavaliers diente als Stromverteiler.

Unter Erhalt der inneren Struktur des Kavaliers, seiner Aufbauten und der Ausstattung (Metallfenster, Böden, usw.) wird das beeindruckende Festungs- und Industriedenkmal saniert und umgebaut. Im Kavalier Dalwigk findet durch das Gründerzentrum eine moderne Nutzung ihren Platz. Im Rahmen eines virtuellen Spaziergangs kann das Denkmal besichtigt werden.

Die Beiträge zu beiden Objekten finden sich am Veranstaltungstag unter .