Wegen möglicherweise nicht reibungslos arbeitender Sperrbolzen an der Anhängerkupplung rufen Volkswagen und seine Ingolstädter Tochter Audi insgesamt knapp 58.000 Fahrzeuge in die Werkstätten zurück.
(ty) Hintergrund ist ein Defekt an den Bolzen, der dazu führt, dass sich der Kuppelkopf eventuell nicht richtig aus- beziehungsweise einrasten lässt. Zu den betroffenen Baureihen gehören unter anderem der VW Tiguan, der VW Passat sowie die Audi-Modelle A4, A5, A6 und A7. Die Fahrzeughalter wurden laut Audi inzwischen schriftlich informiert.
Wie ein Audi-Sprecher gegenüber unserer Zeitung am Freitag erklärte, handelt es sich dabei jedoch nicht um ein neues Problem. Bereits früher gab es aus dem gleichen Grund eine Rückrufaktion für Fahrzeuge aus insgesamt drei Produktionsfenstern des VW-Konzerns. „Nun hatten wir jedoch einen Fall bei einem VW Passat, der knapp außerhalb dieser Produktionsfenster gefertigt wurde, weshalb wir alles nochmals geprüft und letztlich den Rückruf ausgeweitet haben“, meinte der Sprecher weiter. Die Grenzen der betroffenen Modellreihen seien offenbar nicht eng genug gewählt worden. Dies habe man geändert und letztlich den „Pool an betroffenen Fahrzeugen“ um zusätzliche 58.000 ausgeweitet.
Der betreffende Bolzen hat praktisch die Aufgabe eines Sicherungssplints. Laut dem Audi-Sprecher gab es bei einem Zulieferer ein Härte-Problem. "Ein solcher Stahlbolzen darf nicht zu weich sein, damit er sich nicht verformt. Zu hart darf er aber auch nicht sein, da er ansonsten brechen kann", so der Unternehmenssprecher.
Laut der online einsehbaren Rückrufdatenbank des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) in Flensburg kann ein Bruch des Sperrbolzens im schlimmsten Fall bis zum "Verlust der Fahrzeugverbindung" führen.
Wessen Fahrzeug betroffen ist, kann seine Anhängerkupplung bei einem Vertragspartner austauschen lassen; laut Audi ohne Extrakosten für die Kundinnen und Kunden. Wie der Audi-Sprecher betonte, sei das Risiko sehr gering. Dennoch sei es empfehlenswert, die Anhängerkupplung zu tauschen. Die Kunden würden bei Themen, die die Sicherheit betreffen, immer mit Priorität und kurzfristig einen Termin bekommen. Das Bauteil sei vorsorglich bei den Partnern auf Lager, betonte der Sprecher.