Audi-Pilot verrät Verletzung
Rallye Dakar: Sainz bricht sich zwei Brustwirbel bei heftigem Crash

17.01.2023 | Stand 17.09.2023, 5:19 Uhr

Ein Arzt drängte Carlos Sainz nach dem Crash auf der 9. Etappe der Rallye Dakar zu einer Untersuchung im Krankenhaus. Den Hubschrauberflug dorthin brach der 60-Jährige aber ab. Eine Woche später machte der Spanier nun bekannt, dass er sich zwei Brustwirbel gebrochen hat. Fotos: Imago Images

Spanische Motorsport-Legende brach eigene Rettung im Helikopter ab und wollte das Wüstenrennen weiterfahren.



Die 45. Ausgabe der Rallye Dakar stand für den Ingolstädter Autobauer Audi und seine Top-Fahrer unter keinem guten Stern. Nur eines der drei elektrisch angetriebenen Fahrzeuge kam am vergangenen Wochenende ins Ziel des legendären Wüstenrennens. Das Aus war im Kontrollraum und noch viel mehr im Cockpit der Audis sehr schmerzhaft. Mit zwei heftigen Crashs verabschiedeten sich der 14-fache Dakar-Sieger Stéphane Peterhansel und sein ebenso erfahrener Kollege, der dreifache Dakar-Champion Carlos Sainz, in den Sanddünen der saudischen Wüste. Schon Peterhansels Unfall hatte drastische Folgen: Bei der harten Landung nach einem Sturz aus mehr als zehn Metern mit dem Audi RS Q e-tron brach sich sein Co-Pilot Edouard Boulanger zwei Rückenwirbel an. Der Franzose musste in Murnau operiert werden und sollte keine bleibenden Folgen spüren. Um die Dimension zu sehen: Peterhansel hat keine Erinnerungen an den Unfall, er war beim Einschlag bewusstlos geworden.

Auf der 9. Etappe des zweiwöchigen Wüsten-Spektakels erwischte es einige Tage später auch den zweifachen Rallye-Weltmeister Sainz, dessen Auto sich heftig überschlug und auf dem Dach liegen blieb. Dem Abflug im Auto folgte eine kuriose Geschichte mit mehreren Wendungen: Der 60-jährige Sainz brach seine eigene Rettung ab, als er den Hubschrauber auf dem Weg ins Krankenhaus tatsächlich umdrehen ließ. Trotz offenkundiger Schmerzen wollte er bei der Reparatur des Fahrzeugs helfen und die Rallye unbedingt fortsetzen. Der komplexe Hybrid-Rennwagen war allerdings zu schwer beschädigt. Sainz musste aus der Dakar aussteigen.

Nach seiner Rückkehr in die Heimat schockte die Motorsport-Legende nun mit einer Botschaft aus Madrid: Seine anhaltenden Rückenschmerzen stellten sich bei weiteren Medizinchecks auch als die Folge von zwei gebrochenen Wirbeln in der Brust heraus. Die Wirbel seien aber stabil. Er setze nun alles daran, um sich schnellstmöglich zu erholen. 2024 wollen Sainz und Peterhansel wieder bei der Rallye Dakar angreifen. Möglichst ohne Brüche.

DK