Pfingstvolksfest „to go“

Bayerns jüngster Festwirt Daniel Schneider will den Ingolstädtern „ein paar Minuten Volksfest schenken“

23.05.2020 | Stand 23.05.2020, 10:26 Uhr
Oldtimerhotel −Foto: Schmatloch

Bayerns jüngster Festwirt Daniel Schneider will den Ingolstädtern „ein paar Minuten Volksfest schenken“

(ty) Das Pfingstvolksfest fällt in diesem Jahr aus. Und das Pfingstvolksfest findet statt. Richtig ist irgendwie beides. Denn weil wegen der Corona-Bestimmungen alle Feste bis hin zu Oktoberfest abgesagt worden sind, hat sich der jüngste Festwirt Bayern, Daniel Schneider aus Ingolstadt, etwas einfallen lassen, um den Bürgern wenigsten „ein paar Minuten Volksfest zu schenken“, ein kleines Pfingstvolksfest, ein Volksfest „to go“, das er zusammen mit Siegfried Schön, Obmann der Arbeitsgemeinschaft Volksfeste und Märkte Ingolstadt, auf die Beine stellt.

Auf dem Gelände vor dem Oldtimer-Hotel baut er bis kommenden Freitag ein 30 mal 15 Meter großes Bierzelt auf, schenkt eigens auf Flaschen gezogenes Festbier aus. Dazu gibt es Steckerlfisch, Rollbraten, Hendl, Würstel, Crepes und Süßwaren. „Alles zum mitnehmen“, so Schneider. Es gibt weder Bänke noch Tische. Die Besucher müssen sich ihr Volksfestfeeling mit nachhause nehmen.

„Ich wollte keinen Egotrip machen und habe deswegen auch einige Fieranten des Volksfestes mit eingebunden“, erzählt Schneider. So sind beispielsweise Robbie Eckls Tochter und Sigi Schön mit von der Partie. Es soll ein Kinder-Karussell geben und vielleicht auch eine Wurfpfeilbude. Anstich ist am Freitag, 29.Mai, um 15 Uhr. Danach ist für vier Tage „Volksfest to go“ angesagt, das komplette Pfingstwochenende.

Eigentlich hätte Daniel Schneider über Pfingsten zwei Volksfestzelte zu betreuen gehabt, in Neustadt und am Ingolstädter Pfingstvolksfest. Doch dem machte Corona einen Strich durch die Rechnung. Wie bei den anderen Festwirten auch geht im Augenblick nichts mehr und die Einnahmen gingen auf Null.

Für Schneider gleich in doppelter Ausführung. Denn er hat zusammen mit seinem Vater noch einen Monat vor Ausbruch des Virus einen der größten Zeltverleiher Süddeutschlands gekauft. 50 000 Quadratmeter Zelte in allen erdenklichen Größen. Doch auch dieses Geschäft liegt logischerweise am Boden. „Alle Aufträge wurden storniert“, so Schneider, „ein Zelt braucht im Augenblick niemand.“

Nicht nur um seine Geschäfte, auch um seine Angestellten macht sich der Festwirt Sorgen. „Ich hätte über Pfingsten 143 Angestellte beschäftigt. Da sind Bedienungen dabei mit kleinen Kindern, die davon leben müssen.“ Eine Perspektive indes gibt es weder für sie noch für Schneider selbst. Im Augenblick hat er im Spätherbst ein einziges Volksfest in der Region in Aussicht, das bislang nicht abgesagt wurde. Doch das letzte Wort hat die Regierung, die Ende August darüber zu befinden hat, ob das Verbot für Großveranstaltungen verlängert wird.