ERC Ingolstadt verliert in Köln

01.04.2021 | Stand 01.04.2021, 22:09 Uhr
ERC1 −Foto: SCHMATLOCH

3:4 n.V. gegen die Haie

(ty) Die Panther kehren mit vier statt der erhofften sechs Punkte aus dem Westen zurück: Einen Tag nach dem 6:5-Erfolg bei den Krefeld Pinguinen, der nachträglich am Grünen Tisch zu einem 5:0 erklärt worden war, hat der ERC Ingolstadt an Gründonnerstag ein lange Zeit schwaches DEL-Spiel mit 3:4 (0:1, 3:1, 0:1, 0:1) nach Verlängerung bei den Kölner Haien verloren. In der Süd-Tabelle der Deutschen Eishockey-Liga haben die drittplatzierten Ingolstädter bei acht noch ausstehenden Partien elf Punkte Vorsprung auf den ersten Nicht-Play-off-Platz.

Die personell unveränderten Panther knüpften in der menschenleeren Lanxess-Arena an die mäßige Vorstellung vom Mittwoch an, spielten beinahe körperlos, mit wenig Tempo - und im ersten Dritten keine einzige zwingende Torchance heraus. Der Treffer für die ebenfalls überschaubar gefährlichen Kölner jedoch war schlichtweg Panther-Pech: Daniel Pietta entschied ein Bully in der eigenen Zone für sich, jedoch sprang der Puck unglücklich vom eigenen Mann abgefälscht ins eigene Netz (3.). Offiziell wurde der Treffer Jon Matsumoto gutgeschrieben, da Eigentore im Eishockey bekanntlich nicht existieren. "Ich habe keine Ahnung, wie der reingegangen ist", bekannte der Haie-Stürmer bei Magenta Sport. Besser ließ sich das Auftaktdrittel nicht zusammenfassen.

Immerhin kamen die Panther etwas energischer aus der Pause, und 79 Sekunden nach Wiederbeginn glichen sie aus: Ryan Kuffner verlud KEC-Torhüter Hannibal Weitzmann, nachdem Louis-Marc-Aubry und Petrus Palmu im gegnerischen Drittel konsequent nachgesetzt hatten. Der Treffer war der 100. der Ingolstädter im 30. Saisonspiel - zumindest, wenn man die sechs auf dem Eis erzielten Treffer aus dem Krefeld-Spiel mitzählt.

Richtig Auftrieb gab er dem ERC allerdings nicht, denn die Haie schlugen wenig später zurück: Panther-Goalie Michael Garteig und Verteidiger Morgan Ellis konnten einen eher harmlosen Schuss von Colin Ugbekile nicht entscheidend klären, Marcel Müller staubte aus spitzem Winkel ab (27.). In der Folge parierte Garteig noch zweimal gut gegen Moritz Müller (29./31.).

Die Gäste brachten gegen eines der defensivschwächsten Teams der DEL weiterhin wenig zustande und hatten auch mit dem aggressiven Unterzahlspiel der Kölner ihre Probleme. Doch sie blieben hartnäckig, erarbeiten sich Minute für Minute mehr Spielanteile und gingen schließlich dank eines Doppelschlags sogar mit einer Führung ins Schlussdrittel: Zunächst erzielte Aubry mit einem Schlenzer, für den er Ugbekile als Sichtschutz nutzte, das 2:2 (39.), dann gelang Palmu vom rechten Bullykreis per Direktabnahme im Powerplay sogar das 3:2 - 1,4 Sekunden vor der Sirene (40.). Es war das fünfte Saisontor des Finnen, der sich beim ERC auf Abschiedstournee befindet: Nach Informationen eines gut informierten Twitter-Nutzers und der Zeitung "Iltalehti" stürmt Palmu in der kommenden Saison für den finnischen Erstligisten Jukurit aus Mikkeli.

Der sechste Treffer der nun spannenderen Partie ging wieder auf das Konto der Kölner: In Überzahl glich Mike Zalewski zum 3:3 aus (43.). Auf der Gegenseite scheiterten Wayne Simpson (46.) und Frederik Storm (48.) an Weitzmann, Haie-Angreifer Landon Ferraro hörbar am Pfosten (52.). Als Marcel Müller kurz vor Schluss auf die Strafbank musste, bot sich den Panthern die Chance zur Entscheidung, doch Tim Wohlgemuth fand keine Lücke (59.). So ging es mit dem Remis in die Verlängerung, in der Ferraro 39 Sekunden vor Ablauf der Kölner Siegtreffer gelang.