Ohne Smalltalk und Sekt

Ingolstädter CSU verlegt Neujahrsempfang wegen Corona-Pandemie ins Internet

17.02.2021 | Stand 17.02.2021, 8:59 Uhr
CSU live auf Sendung: Virtueller Neujahrsempfang der CSU Ingolstadt mit Alfred Grob (von links), Ilse Aigner, Moderatorin Alexandra Maier, Reinhard Brandl, Dorothea Deneke-Stoll und Gebärdensprachdolmetscherin Ronja Kunze. −Foto: Hauser

Ingolstädter CSU verlegt Neujahrsempfang wegen Corona-Pandemie ins Internet

(ty) Ohne Smalltalk, Sekt und Musik gestaltete sich der Neujahrsempfang der Ingolstädter CSU im Corona Lockdown pandemiekonform.

Die Partei hatte nicht wie die Jahre zuvor in den Festsaal des Stadttheaters geladen, sondern zu einem einstündigen Austausch ins Internet. Rund 100 Gäste nahmen virtuell teil. Im Studio trafen sich mit Moderatorin Alexandra Maier, die zweite Bürgermeisterin Dorothea Deneke-Stoll und Fraktionsvorsitzender Alfred Grob. Aus Rosenheim und Berlin waren Landtagspräsidentin Ilse Aigner und der Bundestagsabgeordnete Reinhard Brandl zugeschaltet. Gewohnt souverän agierte Gebärdensprachdolmetscherin Ronja Kunze, die allerdings wegen der einen oder anderen kurzen Tonpanne manchmal nur mit den Schultern zucken konnte.

Aigner und Brandl erzählten, wie sich die Corona-Pandemie auf ihre Arbeit auswirkt. Die Parlamentspräsidentin betonte, dass es ihr ein Anliegen sei, dass die Sitzungen des Landtags nicht zu einer Verbreitung des Virus beitragen. "Dennoch darf Demokratie nie stillstehen", betonte sie. Deswegen habe sie stets auf die Handlungsfähigkeit des Parlamentes gedrungen. Auch, um jenen zu begegnen, die nach wie vor behaupteten, Kritik an den Corona-Maßnamen sei nicht möglich. "Man darf alles sagen", betonte Aigner.

Brandl berichtete, Corona sei auch in Berlin das beherrschende Thema. An Wahlkampf vor der Bundestagswahl am 26. September habe er "noch gar nicht gedacht". Die Lage ändere sich derzeit schnell. "Vor zehn Wochen hätten wir nie gedacht, drei Impfstoffe zu haben. " In weiteren zehn Wochen werde wohl die Frage der Impfbereitschaft zentral sein. "Und noch einmal zehn Wochen später könnte es sein, dass wir auf einmal zu viel Impfstoff haben", argwöhnte Brandl.

Aus dem Stadtrat berichteten Grob und Deneke-Stoll. Das Klima im Gremium sei gut, versicherte die Bürgermeisterin, auch wenn es zuletzt wegen des offenen Briefes von Oberbürgermeister Christian Scharpf etwas "Wirbel" gegeben habe. Wie berichtet, hatte Scharpf die CSU kritisiert, da sie seiner Meinung nach noch zwischen Opposition und Regierungsbeteiligung schwanke. Dank eines klärenden Gesprächs sei man nun wieder "ins Arbeiten" gekommen, versicherte Deneke-Stoll.

Über die Sozialen Medien hatten Zuhörer die Möglichkeit, sich zu beteiligen. Unter anderem berichtete Grob auf Anfrage eines Zusehers von den Plänen für ein neues Polizeigebäude zwischen dem Volksfestplatz und dem Präsidium, über die zuletzt auch der DK berichtet hatte. Innenstadthändler Thomas Deiser verwies auf die darbende Gastronomie und verzweifelte Einzelhändler, ausgebliebene staatliche Unterstützung und immer mehr Leerstände in der Innenstadt. Er bat um eine Perspektive, wann die nächsten Schritte Richtung Normalität getan werden könnten. Ein konkretes Datum wollte ihm allerdings niemand nennen - weder auf kommunaler, Landes- oder Bundesebene. Voraussetzung seien stabil niedrige Infektions-Zahlen. Die ganze Hoffnung läge deswegen im Impfen, hieß es unisono. So lange könne nur abgewartet werden. Es hat in der Vergangenheit zweifellos schon stimmungsvollere CSU-Neujahrsempfänge gegeben.