Ein Punkt gegen die Adler: Der ERC Ingolstadt hat am 20. Spieltag der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) mit 2:3 (0:1, 1:0, 1:1, 0:0, 0:1) nach Penaltyschießen gegen Mannheim verloren.
Von ihren neun Powerplay-Chancen konnten die Panther nur eine nutzen. Im Shoot-out traf Matthias Plachta für die Gäste, auf Seiten des ERC vergaben Andrew Rowe, Wayne Simpson und Travis St. Denis.
„Bei Gleichzahl war es aus meiner Sicht ein gutes Spiel, aber wir hätten natürlich mehr aus unseren Powerplays machen müssen – vor allem aus den vier Minuten zu Beginn des zweiten Drittels inklusive doppelter Überzahl“, sagte ERC-Trainer Mark French. „Aber das Engagement in den letzten 40, 45 Minuten hat mir gefallen.“
Rowe: „Wir müssen noch hartnäckiger sein“
Auch Andrew Rowe, der zur zwischenzeitlichen 2:1-Führung getroffen hatte, nahm angesichts des freitäglichen 5:3-Sieges in München und des Punkts gegen die Adler „viel Positives“ mit: „Wir attackieren mehr, haben mehr Energie und eine bessere Einstellung. Wir müssen aber noch ein bisschen hartnäckiger sein, speziell in den ersten Minuten.“
Denn wie schon in München verschliefen die Ingolstädter − ohne die angeschlagenen Patrik Virta und Enrico Henriquez, dafür wieder mit Charles Bertrand – den Start: Bis auf eine Großchance von Daniel Pietta, der den Puck am Tor vorbeilegte (2.), bestimmten die ersatzgeschwächten Adler zunächst das Geschehen. Und gingen durch den völlig alleingelassenen Linden Vey in Führung (5.). Das 0:2 von Plachta verhinderten Mat Bodie auf Kosten einer Strafzeit und Mirko Höfflin, der den Puck in höchster Not aus der Gefahrenzone beförderte (7.).
Allmählich fanden die Ingolstädter besser ins Spiel, auch weil die Mannheimer sich Undiszipliniertheiten leisteten. St. Denis (auf Vorarbeit von Bertrand/19.) und Höfflin (im Nachfassen nach einem Schuss von Simpson/20.) verpassten den Ausgleich jedoch, Adler-Schlussmann Felix Brückmann reagierte prächtig.
Doppelte Überzahl nicht genutzt
Selbst als David Wolf für vier Minuten in die Kühlbox wanderte und sich 64 Sekunden lang Plachta dazugesellte, gelang das 1:1 nicht: Rowe (22./24.) und Brandon Kozun (24.) vergaben hochkarätige Möglichkeiten. „Ich bin noch nicht so produktiv wie ich sein will und müsste mehr Treffer und Vorlagen beitragen“, zeigte sich Rowe selbstkritisch. „Unser Unterzahlspiel war fantastisch“, lobte dagegen Adler-Coach Johan Lundskog.
Zur Spielhälfte hätte dessen Team den Spielstand zu seinen Gunsten ändern können, doch Jyrki Jokipakka (29.), Yannick Proske (30.) und Daniel Fischbuch (31.) scheiterten an ERC-Goalie Michael Garteig. Die letzten Minuten des Mitteldrittels gehörten dann wieder den Panthern – und ihr siebtes Powerplay nutzten sie endlich zum Ausgleich: St. Denis zog zwischen Tom Kühnhackl und Markus Hännikäinen davon, nahm Denis Reul als Sichtschutz und versenkte den Puck zum 1:1 im langen Eck (40.).
Und nach Wiederbeginn ging der ERC sogar in Führung: Brückmann ließ einen Schuss von Rowe durchrutschen, Philipp Krauß hatte dem Mannheimer die Sicht genommen (42.). „Wir haben auf die Rückstände am Freitag und heute gute Antworten gehabt“, sagte Rowe.
Die Adler allerdings auch: In Überzahl lenkte Kühnhackl den Puck aus der Luft zum 2:2 ins Netz, zuvor hatte Garteig spektakulär gegen Fischbuch pariert (46.). Und weil Leon Hüttl kurz hintereinander zweimal auf die Strafbank wanderte, hätten die Gäste durchaus wieder in Führung gehen können, doch das ERC-Bollwerk hielt. Als zwei Minuten vor Schluss Hännikäinen raus musste, waren die Panther in der Pole Position, aber auch ihnen gelang im dritten Drittel kein Treffer mehr.
Kein Ingolstädter trifft im Penaltyschießen
In der spannenden Verlängerung hatte Ingolstadt mehrfach den Siegtreffer auf dem Schläger, doch ebenso Plachta nach Wojciech Stachowiaks Fehlpass. Das Penaltyschießen entschied Plachta dann zugunsten der Adler. „Das Eis war ein bisschen uneben, alle unsere Schützen haben den Puck etwa an derselben Stelle verloren“, sagte Rowe, der auch Brückmann für dessen Paraden lobte.
Schon am Dienstag (18 Uhr) geht es für die Panther in der Champions Hockey League weiter, wenn das Achtelfinal-Rückspiel bei den Växjö Lakers ausgetragen wird – rund 150 Fans fliegen mit der Mannschaft nach Schweden. Am Donnerstag (19.30 Uhr) sind dann in der Liga die Iserlohn Roosters mit dem ehemaligen ERC-Trainer Doug Shedden an der Donau zu Gast.
ERC Ingolstadt: Garteig – Hüttl, Bodie; Zitterbart, Maginot; Jobke, Wagner; Edwards – Simpson, Stachowiak, Höfflin; Nijenhuis, Friedrich, Dunham; Bertrand, Pietta, St. Denis; Kozun, Rowe, Krauß.
Adler Mannheim: Brückmann − Reul, Jokipakka; Holzer, Muray; Gildon, Gilmour; Pilu – Fischbuch, Gaudet, Ennis; Kühnhackl, Max. Eisenmenger, Hännikäinen; Plachta, Vey, Wolf; Proske, Mag. Eisenmenger, Thiel.
Schiedsrichter: Hunnius/Schukies. – Tore: 0:1 Vey (5.), 1:1 St. Denis (40./PP1), 2:1 Rowe (42.), 2:2 Kühnhackl (46./PP1), 2:3 Plachta (Penalty). – Strafminuten: 10/18. – Zuschauer: 4287.