Notfallversorgung gewährleistet

Klinikum Ingolstadt rechnet wegen des Warnstreiks aber mit Einschränkungen bei planbaren Eingriffen

16.10.2020 | Stand 16.10.2020, 13:11 Uhr
Intensivstation −Foto: Michael Bührke / pixelio.de

Klinikum Ingolstadt rechnet wegen des Warnstreiks aber mit Einschränkungen bei planbaren Eingriffen

(ty) Das Klinikum Ingolstadt geht davon aus, dass es am Montag zu Einschränkungen bei planbaren Eingriffen kommen kann, jedoch nicht bei der Notfallversorgung und dringenden Behandlungen. Ver.di hat für diesen Tag die rund 3000 tarifgebundenen Mitarbeiter des Klinikums zu einem 24-stündigen Warnstreik aufgerufen.

„Bei den Mitarbeitern im Gesundheitswesen wurden in der Pandemie hohe Erwartungen an eine gesellschaftliche Anerkennung ihrer Funktion und in der Folge auch an eine höhere Vergütung ihrer Arbeit geweckt. Ich habe deswegen Verständnis, dass Mitarbeiter Tarifforderungen ihrer Gewerkschaft Nachdruck verleihen wollen“, erklärt Andreas Tiete, Geschäftsführer und Ärztlicher Direktor am Klinikum Ingolstadt. Gleichzeitig zeigt er sich überzeugt, dass Mitarbeiter ihrer Verpflichtung gegenüber den Patienten nachkommen werden, die mit schweren Erkrankungen im Klinikum Hilfe suchen.

60 Prozent der rund 100 000 Patienten im Jahr am Klinikum Ingolstadt sind Notfallpatienten, deren Versorgung nur schwer planbar ist. „Deswegen ist die Übernahme von Verantwortung für die schnelle und sichere Versorgung von Notfällen und dringenden Behandlungen durch alle Mitarbeiter so wichtig. Bei früheren Streikaufrufen konnten unsere hohen Standards insbesondere in der Patientensicherheit eingehalten werden“, erklärt Erich Göllner, stv. Geschäftsführer und Pflegedirektor.

Das Klinikum hat auf den Abschluss der Notdienstvereinbarung verzichtet, die von der Gewerkschaft ver.di vorgelegt wurde. Diese Vereinbarung hätte zu Abstrichen in der Patientenversorgung- und Sicherheit geführt und den ordentlichen Betrieb ggf. gefährdet. Diese Vereinbarung hätte u.a. für den 24-stündigen Klinik-Betrieb ab Montag 6 Uhr nur eine Besetzung in der Nachtdienst-Stärke bedeutet. „Der Tagesbetrieb eines Klinikums unserer Größe ist nicht mit einer solchen Besetzung zu bewältigen. Zu Abstrichen an der Patientensicherheit und anderen Standards sind wir keinesfalls bereit,“ sagt Tiete.