Nach dem Horrorcrash: Polizei sieht keine steigenden Unfallzahlen
(ty) Tödliche und schwere Verkehrsunfälle haben sich in der Region - so das Empfinden bei vielen Menschen - in jüngster Zeit vermehrt ereignet. Zuletzt der tödliche Unfall in der Nacht auf Donnerstag Die Polizei zeichnet aber ein anderes Bild: "Diese Wahrnehmung ist subjektiv", sagt Michael Schmitt, stellvertretender Leiter der Geisenfelder Polizeiinspektion. "Objektiv betrachtet sind es nicht mehr Unfälle als im Vergleichszeitraum 2020. Im vergangenen halben Jahr hatten wir zwei tödliche Unfälle."
Karl Höpfl, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord in Ingolstadt, bestätigt Schmitts Aussage: "In den vergangenen Tagen gab es einige Unfälle, und man könnte den Eindruck gewinnen, dass es insgesamt mehr Unfälle gibt. Aber die Zahlen liegen durchaus im Rahmen, sind im Vergleich zum Vorjahr sogar etwas niedriger." Bei den tödlichen Unfällen liege man sogar deutlich darunter. Es sei also kein signifikanter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr zu erkennen - trotz zuletzt schwerer Unfälle auf der Autobahn, auf den Bundes- oder Staatsstraßen. "Bei Regen passieren mehr Unfälle", sagt Höpfl. "Und wir haben einen großen Dienstbereich." Der Pressesprecher betont auch: "Die Unfallzahlen wurden bei uns intern noch nicht thematisiert."
Am häufigsten Schuld an tödlichen Unfällen ist laut Schmitt zu hohe Geschwindigkeit. Das sieht auch Höpfl so: "Die Geschwindigkeit ist das A und O. Wer in der Ortschaft 50 fährt, erlebt wenig Situationen, die man mit einem modernen Auto nicht im Griff hat. Auch mit 100 auf der Landstraße oder 130 auf der Autobahn hat man viel mehr im Blick als bei höheren Geschwindigkeiten."
Die Ursache für den Unfall am Donnerstagfrüh klärt ein Gutachten. "Das kann vier bis fünf Wochen dauern", sagt Schmitt. Auch der Grund für den tödlichen Unfall vor gut zwei Wochen - ein 72-Jähriger war mit seinem Auto gegen einen Baum geprallt - ist noch nicht bekannt.