Weihnachten ist das Fest der Liebe, der Familie, des Heimkommens: Doch ist da niemand, dem man seine Liebe, seine Zeit schenken kann, sind die Feiertage kaum zu ertragen.
Viele ältere Menschen und Singles verbringen das Fest alleine. Um sie zusammenzubringen, haben sich drei Geistliche zusammengetan: Pfarrer Ralph Heiligtag, Cityseelsorger und Kaplan am Münster, der evangelische Pastor im Ruhestand Markus Herrgen und der Hauptpastor der evangelisch-freikirchlichen City Church, Daniel Allgaier, haben eine gemeinsame, konfessionsübergreifende Mission.
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Sie organisieren am Heiligabend ein Weihnachtsfest für einsame Menschen aus Ingolstadt und der Region. Schon seit vielen Jahren bieten verschiedene Pfarreien der katholischen und evangelischen Landeskirche diesen Menschen am 24. Dezember eine Anlaufstelle, um in der Gemeinschaft den Abend in festlicher Atmosphäre zu verbringen.
Zuletzt wurden dafür die Räumlichkeiten im Franziskanerkloster genutzt, dieses Jahr wurde in der Regensburger Straße 25a bei der frei-evangelischen City Church, die dieses Jahr erstmalig an der Aktion beteiligt ist, ein neuer Veranstaltungsort gefunden.
„An Weihnachten sind die Menschen noch einmal dünnhäutiger“, sagt Markus Herrgen. Es gebe hohe Erwartungen an das Fest – und dann eben auch immer wieder große Enttäuschungen.
Eines der größten psychischen Probleme
„Einsamkeit ist eines der aktuell größten psychischen Probleme“, betont Daniel Allgaier. Das christliche Menschenbild und die Liebe Gottes seien der Antrieb dafür, dieses Fest zu organisieren. „Es geht darum, die christliche Grundbotschaft in die Gesellschaft zu tragen. Da sein für andere Menschen, etwas zurückgeben“, sagt Ralph Heiligtag.
Laut einer aktuellen Studie der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention von 2023 fühlt sich jeder vierte Mensch in Deutschland sehr einsam. Dass Einsamkeit ein großes Thema ist, das habe inzwischen auch die Politik erkannt, betont Heiligtag.
„Es gibt viele Menschen ohne Familie oder mit Zerwürfnissen.“ Daniel Allgaier
Die Pandemie rückte die Einsamkeit vieler Menschen noch einmal verstärkt in den Fokus. Gerade an Weihnachten wird vielen Menschen die Einsamkeit noch einmal deutlich vor Augen geführt, denn da fällt besonders auf, wenn man allein am Küchentisch sitzt. „Es gibt viele Menschen ohne Familie oder mit Zerwürfnissen“, so Allgaier. „Alle Menschen, egal welchen Alters, sind bei uns am Heiligabend willkommen.“
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Am Nachmittag des 24. Dezembers um 16.30 Uhr sind die Türen der City Church in der Regensburger Straße für alle Menschen geöffnet. Empfangen werden sie mit Punsch und Kaffee.
Buntes Programm und Nikolausbesuch
In den nächsten Stunden wird ein buntes Programm folgen: Von Weihnachtsliedern, die gemeinsam gesungen werden, einer kurzen Andacht und Weihnachtsgeschichten bis hin zum Nikolaus, der den Gästen einen Besuch abstatten wird.
Außerdem wird es ganz klassisch Würstel, Kraut und Schupfnudeln geben. Rund 20 Ehrenamtliche werden am Heiligabend dabei helfen, dass es für die Gäste ein schönes Fest wird.
Die Geistlichen (von links) Markus Herrgen, Daniel Allgaier und Ralph Heiligtag organisieren gemeinsam das Fest für einsame Menschen in Ingolstadt. Foto: Werner