Ingolstadt – Der Ingolstädter Automobilhersteller Audi hat einen neuen Aufsichtsratschef. VW-Rechtsvorstand Manfred Döss übernimmt ab sofort die Aufgabe des ehemaligen Volkswagen-Chefs Herbert Diess, teilte Audi nach einer Aufsichtsratssitzung im ungarischen Györ am Donnerstag mit.
Döss, der seit 2. September im Audi-Aufsichtsrat sitzt, wurde demnach einstimmig gewählt. Stellvertretender Vorsitzender bleibt Audi-Betriebsratschef Peter Mosch. Döss, 64, wird den Angaben zufolge auch Mitglied und Vorsitzender des Präsidiums sowie des Vermittlungsausschusses.
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Der VW-Vorstand für Integrität und Recht begann im Mai 2013 als Leiter Recht und Generalbevollmächtigter der Porsche Automobil Holding SE in Stuttgart. Seit Januar 2016 ist er dort Vorstandsmitglied für den Geschäftsbereich Recht und Integrität. Im Januar 2016 übernahm er ebenfalls die Leitung des Rechtswesens der Volkswagen AG in Wolfsburg, bevor er im Februar 2022 zum Vorstand für Integrität und Recht des Konzerns berufen wurde.
Neuer VW-Chef hat auf Posten verzichtet
Nun steht er zudem dem Aufsichtsrat bei Audi vor. In den vergangenen Jahren war es in der Regel so, dass der VW-Konzernchef diese Rolle übertragen bekam. Die VW-Chefs Martin Winterkorn, Matthias Müller und Diess waren alle Chefaufseher der vier Ringe. Der neue VW-Chef Oliver Blume habe diesen Schritt abgelehnt, heißt es aus dem Unternehmen, um sich auf seine Aufgaben konzentrieren zu können. Er ist zugleich Chef der Schwester-Marke Porsche. Tatsächlich aber wurden aus diesem Grund im Vorfeld der Entscheidung Bedenken wegen möglicher Interessenskonflikte laut. Audi und Porsche stehen letztlich im Wettbewerb.
Der Gesamtbetriebsratschef Mosch teilte am Donnerstag schriftlich mit, man wünsche Manfred Döss alles Gute. „Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit zum Wohle des Unternehmens und aller Belegschaftsmitglieder im Audi-Konzern.“
DK