Monikaviertel immer beliebter

Bevölkerungszahlen und -entwicklung auch auf Basis der Unterbezirke

03.05.2021 | Stand 03.05.2021, 8:38 Uhr
Blick auf die Diskussionsgrundlage: Die Kammerspiele sollen in dem kleinen Park an der Schlosslände neben der früheren Donaukaserne gebaut werden (linke Bildhälfte). Es gibt nun auch den Vorschlag, sie anstelle des Viktualienmarkts (rechts, zwischen der Sparkasse und dem Wochenmarkt) zu errichten. −Foto: Schalles

Bevölkerungszahlen und -entwicklung auch auf Basis der Unterbezirke

(peh) Zwischen dem Piusviertel und dem Auwaldsee liegen gefühlt Welten - obwohl es sich nur um ein paar Kilometer handelt. Auch in ihrer Struktur haben beide Gebiete nicht viel gemein - außer dass es zwei Unterbezirke der Stadt sind. Im Zuge der Gebietsreform wurde das Stadtgebiet in mittlerweile ein Dutzend Stadtbezirke und genau 64 Unterbezirke eingeteilt. Mailing ist ein gutes Beispiel: Der Bezirk ist unterteilt in Mailing Nord, Süd, Nordwest sowie Feldkirchen. Helmut Schels vom Statistikamt der Stadt hat jetzt Bevölkerungszahlen und -entwicklung auch auf Basis der Unterbezirke betrachtet. Die Unterschiede sind enorm: Das Piusviertel als größter zählt mit Stand Ende des Vorjahres exakt 6455 Bewohner, der Bezirk Auwaldsee als kleinster genau 10.

In der Größenordnung von knapp 6000 Einwohnern bewegen sich Anton-, Josefs- und Augustinviertel. Friedrichshofen und das Bahnhofsviertel weisen beide über 5000 Personen auf. Mit rund 4500 Bewohnern ist der noch recht junge Unterbezirk Hollerstauden bereits eines der größten Stadtviertel. Im Randbereich der Kernstadt sind Ringsee, Kothau und Haunwöhr mit je gut 3000 Einwohnern die größten Unterbezirke. Der südliche Bereich von Zuchering ist mit rund 3100 Menschen einwohnermäßig der größte Ortsteil am Stadtrand.

Abgesehen von den Gewerbegebieten Nord und Südost sowie den gewerblich respektive naturräumlich geprägten Unterbezirken Am Auwaldsee und Mailing (Fort Wrede) sind Winden (105) und Mühlhausen (350) die kleinsten Unterbezirke und Ortsteile. Nahe an die Grenze zu 1000 Einwohnern kommen die Ortsteile Irgertsheim, Spitalhof, Niederfeld, Rothenturm und Hagau.

Bei den Unterbezirken weist den höchsten Einwohnerzuwachs seit 2010 demnach das Monikaviertel mit annähernd 1500 Personen auf, gefolgt von Friedrichshofen und Hollerstauden mit einigem Abstand. "Der hohe Zuwachs im Nordosten der Altstadt hängt mit den Wohnbaugebieten auf dem ehemaligen Krankenhausareal und dem Ingobräu-Gelände zusammen", so Schels. Die Einwohnerzahl des relativ kleinen Ortsteils Hagau hat sich mit einem Zuwachs von knapp 475 Bürgern auf 870 in den letzten zehn Jahren fast verdoppelt. Der Rückgang der Einwohnerzahl im Stadtbezirk Nordwest fand schwerpunktmäßig in den Unterbezirken Piusviertel und im Audi-Bezirk statt, wo insgesamt 465 Menschen weniger als vor zehn Jahren wohnen.

Mit dem Blick auf die prozentuale Einwohnerentwicklung und gleichzeitig daneben die absoluten Zahlen gewinnt man weitere Einblicke, wie stark sich Stadtteile und Ortsteile in der vergangenen Dekade verändert haben und wie viele Einwohner diese Gebiete dazugewonnen haben. Am stärksten gewachsen wäre demnach der Unterbezirk Gaimersheimer Heide mit über 170 Prozent oder 315 Einwohnern. Die stärkste Veränderung dürfte danach der Ortsteil Hagau erfahren haben. Auch das Monikaviertel, Rothenturm und Niederfeld haben sich mit einem Zuwachs von je über 50 Prozent in der Bau- und Einwohnerstruktur deutlich verändert.

Damit zu den Bezirken. Der Nordosten ist mit knapp 21 000 Bürgerinnen und Bürgern der einwohnerstärkste Stadtbezirk. Der Nordwesten und der Südosten sind mit grob gerechnet je rund 18 000 Personen nicht sehr viel kleiner. Etting, Oberhaunstadt und Mailing bilden mit der Größenordnung von rund 5000 Einwohnern die drei kleinsten Stadtbezirke.

Mit knapp 2900 Einwohnern Zuwachs wies der Stadtbezirk Südost laut Helmut Schels die stärkste Bevölkerungsdynamik seit dem Jahr 2010 auf, gefolgt von Friedrichshofen-Hollerstauden (2330) und Nordost (2155). Je rund 1150 Einwohner mehr gab es in den Stadtbezirken Mitte und im Süden. Im Bezirk Münchener Straße und im Westen wurden jeweils gut 900 Personen mehr im abgelaufenen Jahrzehnt registriert. Der Nordwesten ist der einzige Bezirk, der eine rückläufige Entwicklung hatte (minus 240 oder 1,3 Prozent).

Nimmt man das Wachstum der zentralen bzw. eher zentralen und städtisch geprägten Stadtbezirke Mitte, Nordwest, Nordost, Südost, Südwest, Münchener Straße und Friedrichshofen-Hollerstauden zusammen, entfielen laut Schels drei Viertel (rund 10 000 Personen) auf diese eher urbanen Bezirke. Die mehr am Stadtrand gelegenen und teils noch dörflich strukturierten Bezirke verzeichneten ein Plus von 3500 Einwohnern oder ein Viertel des gesamten Wachstums der Stadt in den vergangenen zehn Jahren.

Für die Entwicklung der Einwohnerzahlen ist auch ein Blick auf die prozentualen Veränderungen zum Ausgangswert der Einwohnerzahl im Jahr 2010 aufschlussreich. Danach ist der Stadtbezirk Friedrichshofen-Hollerstauden um fast 30 Prozent gewachsen, der Südosten um knapp 19 Prozent. 15 Prozent verzeichnen die Bezirke Süd, West und Mailing, rund 11,5 Prozent der Nordosten.