Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Scharpf (SPD) hat wie angekündigt eine Erklärung veröffentlicht. Die Münchener SPD hat sich wie berichtet am Montag einstimmig für den Schanzer Rathauschef als künftigen Wirtschaftsreferenten ausgesprochen. Die Wahl ist voraussichtlich im Oktober dieses Jahres.
In seinem Schreiben spricht der OB von einem „schwierigen Spagat“ in den vergangenen Jahren für seine Familie und ihn. „Wir führen zwei Haushalte und unser Familienleben pendelt ständig zwischen Ingolstadt und München.“ Er habe sich daher häufig gefragt, ob er ausreichend für seine Kinder da sein könne.
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„Am Ende einer möglichen zweiten Amtszeit, das wäre im Jahr 2032, wären meine beiden älteren Kinder bereits 17 und 20 Jahre alt. Ich würde also sehr viel von ihrer Entwicklung verpassen.“ Daher habe er sich dazu entschlossen, 2026 zur Kommunalwahl nicht zu einer weiteren Amtszeit als Ingolstädter Oberbürgermeister anzutreten.
Eine schwere Entscheidung, so Scharpf weiter. Aber er wolle künftig wieder mit seiner Familie im selben Haushalt leben.
„Neue Aufgabe und große Herausforderung“
Dann geht Scharpf auf den Teil ein, der bereits seit einiger Zeit gerüchteweise die Runde macht. Kommentiert oder gar bestätigt hat er es bis zum Montag nie. Eigentlich hätte er seine Amtszeit bis 2026 „ganz normal zu Ende geführt“, schreibt der OB. Doch Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD), habe ihm aufgrund seiner Pläne dann vorgeschlagen, ihn für das Amt des Wirtschaftsreferenten in der Landeshauptstadt vorzuschlagen.
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„ Eine neue Aufgabe und große Herausforderung, die mich sehr ehrt und die ich im Falle meiner Wahl durch den Münchner Stadtrat annehmen will.“ Sollte das Gremium zustimmen, würde die Arbeit des OB ein Jahr früher als vorgesehen enden. Scharpf: „Dabei geht es nicht um ein ,Karrieresprungbrett’, wie von manchen kolportiert wurde, sondern schlicht um eine berufliche Perspektive nach meinem familienbedingten Amtsende als OB.“
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In seiner Zeit als Rathauschef habe er viel von dem umsetzen können, was er sich vorgenommen hatte, so sein Fazit. „Ingolstadt ist eine großartige Stadt und ich war und bin mit Leib und Seele Oberbürgermeister unserer schönen Stadt. Der Ehre, dieses Amt in Ingolstadt ausüben zu dürfen, bin ich mir voll bewusst. Deshalb ist mir die Entscheidung sehr sehr schwergefallen. Dass ich sie für meine Familie getroffen habe, dafür bitte ich heute um Ihr Verständnis“, schließt er seinen Brief an die Bürgerinnen und Bürger.
Ein ausführliches Interview mit OB Christian Scharpf zu seinem wahrscheinlichen Weggang lesen Sie hier.