Pfaffenhofener Arzt gibt Tipps
Milder Omikron-Verlauf: So kommt man am besten durch die Infektion

11.02.2022 | Stand 23.09.2023, 2:45 Uhr

Isolieren und schonen: Milde Verläufe lassen sich zu Hause auskurieren. Foto: Gambarini, dpa

Ein milder Verlauf von Covid-19 kann problemlos daheim auskuriert werden. Doch wie kommt man am besten durch die Infektion? „Eigentlich kann man die selben Maßnahmen empfehlen wie bei jedem Erkältungsinfekt“, meint der Pfaffenhofener Hausarzt Christian Leitner. „Ibuprofen oder Paracetamol helfen gegen Beschwerden wie Kopf- und Gliederschmerzen.“ Außerdem sei regelmäßiges Lüften sinnvoll. Sonst könne man nicht viel empfehlen. Es gebe leider noch keine Medikamente, die die Krankheit schneller beenden.



„Das Virus hat mit seinem eher milden Verlauf seine Bösartigkeit verloren“, stellt der Mediziner fest. „Früher waren die Leute erschrocken, wenn der PCR-Test positiv ausfiel.“ Heute reagierten sie eher gelassen. Trotzdem mahnt Leitner, dass man auch nach der Freitestung aus der Quarantäne noch Symptome haben könne – und dass man noch ansteckend sei. „Husten, Kopfweh, Erschöpfung können bis zu zwei bis drei Wochen andauern“, sagt er. Zudem sollten Fitnessbegeisterte mit ihrem Training nicht zu früh starten. „Ich würde vier Wochen gar keinen Sport empfehlen“, rät Leitner. Zumal die Schnelltests nicht so sicher seien. „Mit Symptomen sollte man noch zu Hause bleiben“, findet der Arzt.

Daher fordern manche Arbeitgeber einen PCR-Test, bevor Mitarbeiter aus der Quarantäne in die Firma zurückkehren. „Das machen wir bei medizinischem Personal oder Mitarbeitern in einer Pflegeeinrichtung, aber nicht bei einem Lastwagenfahrer“, sagt Leitner. Denn die PCR-Labore seien mit ihren Kapazitäten am Limit. Aktuell bekomme in seiner Praxis noch jeder einen PCR-Test nach einem positiven Schnelltest oder wenn die Corona-App warnt. „Die Leute müssen aber etwas länger auf das Ergebnis warten.“

Der Mediziner ist überzeugt, dass die Impfung gegen schwere Verläufe schützt. Zwar würden sich auch viele Dreifach-Geimpfte anstecken. „Aber ich kenne keinen meiner geboosterten Patienten, der positiv getestet wurde und in der Klinik oder gar auf der Intensivstation liegt.“

dws