Ab Ende April müssen die Gastronomen wieder für ihre Außenflächen zahlen – Vergrößerung soll bleiben
Mehr Platz aber nicht mehr Gäste?

17.03.2022 | Stand 17.03.2022, 9:52 Uhr
−Foto: Schmatloch

Von Michael Schmatloch

125 000 Euro. So viel nimmt die Stadt von den Schanzer Gastronomen als Gebühr jährlich für deren Außengastronomie-Bereiche. 100 000 Euro fallen dabei alleine in der Innenstadt an. Hat die Stadt während der Corona-Pandemie auf diese Gebühren verzichtet, so werden die ab Ende April wieder fällig. Dafür dürfen die Wirte die ob der Pandemie vergrößerten Außenbereiche weiter in diesem Umfang nutzen. Ohne zusätzliche Gebühren. Aber auch ohne zusätzliche Plätze für die Gäste, wie es gestern nahezu einhellig im Veranstaltungsausschuss hieß.

Ein klein wenig realitätsfremd ist diese Lösung allerdings schon. So, als bekäme man ein 600-PS-Auto mit dem Hinweis, ja nicht über 80 km/h zu fahren. Bis auf die Tatsache, dass die Wirte ihre Außentische weiter auseinanderstellen können, haben sie reichlich wenig davon. Wenig bis keine Möglichkeit, die entgangenen Einnahmen der letzten Jahre wieder reinzuholen.

„Wenn 50 zu 100 Plätzen würden, müsste man reden“, meinte etwa Baureferent Gero Hofmann. Und auch Stadtrat Hans Stachel vertrat die Meinung, die vergrößerten Außenflächen dürften nicht dazu führen, dass „man dann 50 statt 30 Sitzplätze hat.“

Im Gegensatz zu SPD-Stadtrat Christian de Lapuente, der sich durchaus damit anfreunden könnte, wenn die Wirte den größeren Platz auch entsprechend nutzen dürften. „Ich finde, dass die Gastronomie geleidet hat die letzten zwei Jahren“, sagte der in sozialdemokratisch-schlichter Grammatik. Und meinte selbstredend „gelitten“.

In der Praxis werden die Schanzer Gastronomen schon für sich entscheiden, wie viele Tische sie im Freien anbieten können. Und wo kein Kläger, das findet sich auch kein Richter.