Mehr als 10 000 Audianer betroffen

Audi-Betriebsratschef Peter Mosch äußert sich zur Kurzarbeit

19.01.2021 | Stand 19.01.2021, 9:12 Uhr
Peter Mosch −Foto: Schmatloch

Audi-Betriebsratschef Peter Mosch äußert sich zur Kurzarbeit

Von Laura Schabenberger

Mehr als 10 000 Beschäftigte sind von der Kurzarbeit bei Audi betroffen: Wie berichtet wird die Fertigung an den Standorten in Ingolstadt und Neckarsulm an den bundesweiten Lockdown sowie an den weltweiten Mangel an Mikrochips angepasst. Peter Mosch, Gesamtbetriebsratsvorsitzender und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats von Audi, äußert sich zu dieser Entscheidung.

"Innerhalb der Automobilindustrie sind überall gerade Lieferengpässe, was die Teileversorgung anbelangt", sagt Mosch. Audi habe daher ab Donnerstag Kurzarbeit bei der Agentur für Arbeit beantragt. "Wir haben als Betriebsrat dem zugestimmt." Mit dem Ende der Kurzarbeit soll die Teileversorgung wieder gewährleistet sein. Garantie gebe es dafür aber nicht, das Unternehmen müsse daher auf Sicht fahren. In Zusammenhang mit der mangelhaften Teileversorgung lobt Mosch vor allem die Logistiker der Firma, die auch in den vergangenen Monaten, in denen einige Teile bereits Mangelware waren, dafür sorgten, dass diese Stücke dennoch zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren. "Auch bei den Halbleitern, bei den Chips ist es so, dass hier bis zum letzten Tag alles versucht wird, um die Produktion aufrecht zu erhalten. Aber wenn natürlich der Nachschub ausbleibt, entsteht so eine Situation."

Mosch und die anderen Betriebsräte von Audi würden die Sorgen der Mitarbeiter bezüglich der wirtschaftlichen Lage wahrnehmen und versuchen, so viele wie möglich zu lindern. Dabei würden sie auf Maßnahmen wie eine Aufstockung des Kurzarbeitergeldes, damit die Mitarbeiter ihre monatlichen Rechnungen begleichen können, zurückgreifen. "Dank der Tarifverträge der IG-Metall haben wir so eine Situation. Und ich glaube, das hilft und das beruhigt auch die Kolleginnen und Kollegen."

Im Interview äußert sich Mosch auch zum Thema mobiles Arbeiten und Homeoffice: Er befürworte es, "in dieser schwierigen Phase der Pandemie so viel wie möglich ins Homeoffice zu gehen". Das Unternehmen unterstütze diesen Schritt zur Heimarbeit dort, wo die Aufgabensituation es zulasse. "Und so haben wir Tausende von Mitarbeitern vor allem im indirekten Bereich momentan in der Mobilarbeit." Ein gesetzlicher Anspruch darauf würde diese Maßnahme untermauern.