"Man muss den Schritt einfach mal wagen"

Ingolstädter Start-up Lyne bietet digitalen Zugang zur Gastronomie - Für Restaurants ist Angebot kostenfrei

13.08.2021 | Stand 13.08.2021, 20:57 Uhr
Vor dem ersten teilnehmenden Restaurant in Ingolstadt, dem "Golden", stehen Laurence Hupp (links) und Patrick Fixmer, die das Start-up Lyne im März dieses Jahres gegründet haben. −Foto: Sandra Mönius

Ingolstädter Start-up Lyne bietet digitalen Zugang zur Gastronomie - Für Restaurants ist Angebot kostenfrei

(ty) Seit März dieses Jahres sind Patrick Fixmer und Laurence Hupp mit ihrem Start-up Lyne auf dem Markt. Kennengelernt haben sich die beiden bei Airbus in Manching, erzählt Fixmer. Schnell waren sie beim gemeinsamen Projekt: "Mir hat es schon lange unter den Fingernägeln gebrannt, etwas Eigenes zu starten. Gerade als man in der Pandemie gesehen hat, wie stark die lokalen Unternehmen und die Innenstädte leiden, wollten wir etwas machen, was auch einen sozialen Impact hat und wo man den Start-up-Gedanken mit etwas Gutem vereinen kann. So sind wir auf Lyne gekommen. "Lyne ist eine App, über die man nicht nur Essen bestellt, sondern eine, die man als digitale Speisekarte zum Bestellen nutzen kann, für die Reservierung, die Kontakterfassung und zum Bezahlen. "Unser Angebot umfasst sonst keine App. Die Verbindung von Integration und Kontakt zum Unternehmen gibt es so noch nicht", erzählt Fixmer.Die teilnehmenden Firmen können ihr Angebot präsentieren und erhalten Unterstützung beim Marketing durch Werbung in sozialen Medien - "wir machen auch Fotos und Videos, mit denen sich das Restaurant zeigen kann". Sie zahlen für das Angebot nichts. "Bislang lagen die Kosten bei den Gastronomen, und das ist für den Service, den man als Kunde bekommt, eigentlich nicht gerechtfertigt. Bei unser App zahlt der Kunde einen kleinen Zuschlag. Denn ob ich jetzt eine Pizza für 10 Euro oder für 10,50 Euro bestelle, tangiert mich als Konsument vergleichsweise wenig. So finanzieren wir uns", erklärt Fixmer. Gestartet sind die beiden mit Ingolstadts Gastronomie, später sollen Friseure, Kosmetik, Ärzte und andere Unternehmen im lokalen Dienstleistungsbereich dazukommen. Zielgruppe sind 15- bis 35-Jährige, die sich einen digitalen Zugang wünschen.Patrick Fixmer ist Wirtschaftsingenieur mit IT-Hintergrund und hat mehrere Weiterbildungen im Bereich Entrepreneurship gemacht. Laurence Hupp ist als Informatiker für die technische Seite zuständig. Die beiden zeigen sich ganz zufrieden damit, wie es läuft: "Man muss den Schritt einfach mal wagen. " Sie investieren vor allem Zeit und Arbeit.Am Beginn stand zunächst ein intensives Klinkenputzen. Das größte Problem war und ist die Skepsis über neue Produkte bei den Partnern, erzählt Fixmer. "Bei den Unternehmen ist wenig Vertrauen in Apps da. Das hat mich ein bisschen verblüfft. " Im Moment sind 13 Partner dabei, künftig sollen 4 bis 5 Restaurants pro Monat dazukommen. Das "Golden" war das erste Restaurant, das mitgemacht hat. Auch der "Saftladen" in Ingolstadt ist dabei: "Die benutzerfreundliche Oberfläche für Gastronomen wie auch für den Kunden ist ein großer Vorteil der Lyne App", sagt "Saftladen"-Mitgründerin Andrea Klaczek. "Die Kunden können sich zum Beispiel bei uns im Laden per App registrieren und ersparen sich somit die Kontakt-Nachverfolgung manuell per Hand auszufüllen. Eine absolute Win-Win-Situation für Kunden und Gastronomen. "Irgendwann wird es Sonder- und Zusatzservices geben, für die die Partner bezahlen müssen - aber diese sollen optional sein. Noch ist die App eine Nebenbeschäftigung für die Gründer. Kurz- und mittelfristig wird sich das Angebot auf Ingolstadt beschränken. Zunächst wollen die beiden noch andere Sektoren des Dienstleistungsbereichs ansprechen. "Erst wenn die App entsprechend weiterentwickelt ist, kann man darüber nachdenken, zu expandieren. Wenn wir eine Basis schaffen, die skalierbar ist, können wir das den Unternehmen zu sehr guten Konditionen anbieten.Das Angebot darf keinen Nachteil für den Einzelhandel haben und muss einen Vorteil für den Kunden bieten - dahingehend arbeiten wir an verschiedenen Konzepten", erzählt Fixmer. "Es macht Spaß und jedem kleinen Fortschritt ist auch ein bisschen Stolz dabei, wieder etwas geschafft zu haben. "