Costly und Schmidt treffen
Löwen gezähmt: FC Ingolstadt gewinnt 2:1 in München

08.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:49 Uhr

Jubel über das 1:0 Torschütze Marcel Costly und Hans Nunoo Sarpei. −Foto: Meyer

Die kürzeste Dienstreise der Saison hat dem FC Ingolstadt einen Sieg beschert: Die Schanzer gewannen am Samstagnachmittag im ausverkauften Grünwalder Stadion dank eines wunderbaren Tores von Marcel Costly (15. Minute) und Patrick Schmidts Treffer (88.) mit 2:1 (1:0) beim TSV 1860 München. Das Anschlusstor von Meris Skenderovic (90.+2) kam aus Sicht der Gastgeber zu spät.



Rüdiger Rehm, der auf Innenverteidiger Visar Musliu zurückgreifen konnte, hatte in seiner Startelf eine Überraschung parat, denn der FCI-Trainer setzte erstmals in dieser Saison von Beginn an auf Arian Llugiqi. Der bislang beste Schanzer Torschütze, Tobias Bech, nahm dafür zunächst auf der Ersatzbank Platz. Löwen-Coach Michael Köllner musste auf Ex-Schanzer Stefan Lex (noch leichte Oberschenkelprobleme) verzichten.

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Die Anfangsphase vor 15000 Zuschauern verlief umkämpft, aber chancenarm. Doch dann saß gleich der erste Schuss der Ingolstädter auf das Tor der Gastgeber – und wie! Costly setzte sich am rechten Strafraumeck energisch durch und traf mit links traumhaft zur 1:0-Führung des FCI in den linken Winkel.

Die Münchner antworteten mit wütenden Angriffen auf den Rückstand. Sie kamen aber nur selten so zum Zuge wie Fabian Greilinger, dessen Schuss aus dem Rückraum knapp über das Tor des Schanzer Keepers Marius Funk strich (19.). Die Ingolstädter waren indes nach 27 Minuten mit Fortuna im Bunde, als der bereits mit Gelb verwarnte David Kopacz nach einem weiteren harten Einsteigen gegen Greilinger um den Platzverweis herumkam.

Rehm reagierte und brachte Bech für akut den Gelb-Rot gefährdeten Kopacz (33.). Wenig später hatten die Löwen ihre beste Chance des ersten Durchgangs, doch Hans Nunoo Sarpei konnte nach einem Abschluss Jesper Verlaats für den geschlagenen Funk auf der Linie per Kopf klären (36.).

Die Löwen fühlten sich zu Beginn des zweiten Durchgangs erneut von Schiedsrichter Benjamin Brand benachteiligt: Der ebenfalls bereits verwarnte Moussa Doumbouya ging mit getrecktem Bein in den Zweikampf mit Marco Hiller (54.), traf den 1860-Keeper auch, doch trotz des rüden Foulspiels blieben die Ingolstädter zu elft. Für Doumbouya allerdings war der Arbeitstag trotzdem beendet. Justin Butler ersetzte ihn, Jalen Hawkins kam im gleichen Zuge für Llugiqi (59.).

Offensiv lief bei den Hausherren weiter wenig zusammen, weil die Schanzer hart und konzentriert verteidigten. Doch für Entlastung konnte die Rehm-Elf auch nicht mehr sonderlich sorgen, sodass die Partie bis in die Schlussphase hinein völlig offen blieb.

Näher als Fynn Lakenmacher schnupperte niemand am späten 1:1, doch der Linksschuss des 1860-Topstürmers rauschte rechts an Funk und dem FCI-Tor vorbei (84.). Die Ingolstädter behielten kühlen Kopf und holten sich nach Schmidts Jokertor zum 2:0 und einem kurzen Zittern nach dem 1:2 durch Skenderovic den verdienten Applaus ihrer 1000 mitgereisten Fans ab. Mit dem Erfolg auf Giesings Höhen im Rücken treffen die Schanzer am kommenden Samstag (14 Uhr/Magenta Sport) auf den SV Meppen, die Löwen treten zur gleichen Zeit an der Bremer Brücke beim VfL Osnabrück an.

− DK