Schwerverletzte bei Unfall
Fleischlaster landet auf Dach: Lange Sperre auf A9 bei Ingolstadt

25.11.2024 | Stand 26.11.2024, 6:54 Uhr |

Wegen eines schweren Lkw-Unfalls auf der A9 zwischen Lenting und Ingolstadt-Nord war die Autobahn in Richtung München seit Sonntagnacht gesperrt. − Foto: Reiß

Ein schwerer Unfall mit einem Lkw sorgte auf der A9 nördlich von Ingolstadt für erhebliche Verkehrsbehinderungen. Der auf dem Dach liegende und mit gefrorenem Fleisch beladene Lkw konnte geborgen werden, doch die Sperre in Richtung München blieb bis in den Abend bestehen.



  

Auf Nachfrage teilt die Polizei mit, dass der Lkw zwischen Lenting (Landkreis Eichstätt) und Ingolstadt-Nord von der Fahrbahn abgekommen sei, als ihn ein Auto im Baustellenbereich überholen wollte. Laut Polizei sei der Lkw „nicht möglichst weit rechts“ gefahren und habe dabei das überholende Auto touchiert. Der Lkw sei daraufhin in die Böschung geraten und habe sich dort überschlagen.

Zwei Schwerverletzte



Sowohl der 48 Jahre alte Lkw-Fahrer als auch der 35-jährige Beifahrer kamen mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus. Der Beifahrer habe von der Feuerwehr mit technischem Gerät aus dem Führerhaus befreit werden müssen. Den beiden Männern im Auto (45 und 36 Jahre alt) passierte der Polizei zufolge nichts.

An der Autobahn hat der Lkw deutliche Spuren hinterlassen. Laut Polizei seien Teile der Fahrbahndecke, mehrere Verkehrsleitpfosten und ein Kanal im Grünstreifen beschädigt worden. Außerdem sei der Tank des Lkw aufgerissen. Eine „unbekannte Menge Kraftstoff“ sei versickert, so die Polizei.

Feuerwehr arbeitet mit „Sonderplan Autobahn Baustelle“



Bei dem Unfall waren zahlreiche Fahrzeuge verschiedener Hilfsorganisationen im Einsatz. Neben der Polizei und dem Rettungsdienst wurden die Feuerwehren aus Lenting, Hepberg, Stammham und auch die Berufsfeuerwehr Ingolstadt alarmiert. Es waren um die 50 Einsatzkräfte und mehr als zehn Feuerwehrfahrzeuge im Einsatz beziehungsweise in Bereitstellung. Auch das Technische Hilfswerk (THW) unterstütze beim Bergen des Lkw.

Die Feuerwehren befreiten den Beifahrer mit hydraulischen Rettungsgeräten aus der Fahrerkabine, sicherten die Unfallstelle und stellten den Brandschutz sicher. Außerdem sorgten sie in der Nacht für das nötige Licht an der Einsatzstelle. Dank des „Sonderplan Autobahn Baustelle“ funktionierte die Anfahrt der Einsatzfahrzeuge, unter anderem auf der Gegenfahrbahn, reibungslos.

20 Tonnen Fleisch nicht mehr verwendbar



Die rund 20 Tonnen Fleisch auf dem Laster waren nicht mehr zu retten. Laut Polizei sei das Kühlaggregat des Lkw ausgefallen. Insgesamt liegt der geschätzte Sachschaden bei rund 200.000 Euro.

Zum Unfall kam es zwar bereits am Sonntag gegen 23.15 Uhr, die Sperre der A9 im Baustellenbereich in Richtung München dauerte aber bis Montagabend an. Der Lkw konnte zwar abgeschleppt werden, doch eine Fachfirma musste dann den Flurschaden und die Ausmaße der Umweltverschmutzung durch den ausgelaufenen Diesel begutachten. Bis dahin blieb die Sperre bestehen. Gegen 19.30 Uhr konnte sie schließlich aufgehoben werden

− lha/ame/dpa