Leichenfund an der Staustufe Bergheim

Pettenhofener Vermisstenfall vor der Aufklärung? - Polizei will sich nach der Obduktion äußern

07.01.2020 | Stand 07.01.2020, 17:01 Uhr
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FRanziskan Suchaktion Bereitschaftspolizei −Foto: SCHMATLOCH

Pettenhofener Vermisstenfall vor der Aufklärung? - Polizei will sich nach der Obduktion äußern

(ty) Im Fall der vermissten Pettenhofenerin Susanne T. müssen Angehörige und Öffentlichkeit mit einem traurigen Ausgang rechnen. Die Polizei hat heute wie bereits kurz berichtet an der Donau-Staustufe Bergheim eine Leiche gefunden, bei der von den Ermittlern offenbar ein unmittelbarer Zusammenhang mit dem Verschwinden der 57-jährigen Frau im vergangenen Oktober gesehen wird.

Allerdings wollte man sich im Polizeipräsidium Oberbayern Nord noch nicht eindeutig festlegen; in einem kurzen Pressebericht war lediglich von einer "toten Person" die Rede. Gewissheit über deren Identität soll am Mittwoch eine Obduktion des Leichnams in der Erlanger Rechtsmedizin bringen. Wie ein Sprecher des Präsidiums sagte, sollen anschließend weitere Einzelheiten für die Öffentlichkeit bekanntgegeben werden. Sollte es sich bei dem Todesfall allerdings um einen Suizid handeln, dürften diese Informationen - wie immer in solchen Fällen - recht knapp ausfallen.

Das Verschwinden der 57-jährigen Pettenhofenerin hat die Menschen in ihrem Wohnort und auch weit darüber hinaus seit dem 18. Oktober sehr beschäftigt. Ehemann und Kinder der Frau hatten sich über die vergangenen Monate mit Unterstützung von Angehörigen und Freunden mittels einer Plakataktion an die Menschen in Ingolstadt und im Umland gewandt: An etlichen Baumstämmen, Laternenmasten und Zaunpfählen findet sich ein auffälliger Suchaufruf mit Beschreibung der vermissten Frau und ihres Fahrrades.

Dieses Fahrrad wurde in der zurückliegenden Woche von einem Spaziergänger entdeckt. Die Polizei hatte sich aus Rücksicht auf eine mögliche weitere Spurensicherung und eine geplante intensive Absuche des Umfeldes zunächst nicht zu diesem Fundort äußern wollen. Am Dienstag aber wurde mitgeteilt, dass das Radl nahe der Staustufe Bergheim aufgefunden wurde. Dort sollte zum Beginn der neuen Woche auch intensiv nach der Vermissten gesucht werden - was nun unmittelbar zum gestrigen Leichenfund geführt haben dürfte.

Dass das Fahrrad nur etwa sechs Kilometer vom Wohnort der Vermissten gefunden wurde, deutet darauf hin, dass es möglicherweise bereits am Tag ihres Verschwindens von ihr selbst dort zurückgelassen worden sein könnte. Es soll sich nach den Worten eines Polizeisprechers um eine sehr abgelegene Stelle gehandelt haben. Vermutlich sollte es also nicht leicht zu finden sein.

Die Polizei hat sich dadurch, dass sie keine weiteren Informationen über den Fundort herausgab, die Chance auf eine von Schaulustigen ungestörte weitere Suche in der unmittelbaren Umgebung bewahrt. Hilfreich war für die Beamten möglicherweise auch der Umstand, dass die Staustufe Bergheim wegen Sanierungsarbeiten in dieser Woche auch für den Autoverkehr gesperrt ist, auch wenn hier kein direkter Zusammenhang zu erkennen ist. Der Terminplan für diese Arbeiten steht sicher schon länger fest und hat mit der akuten Entwicklung im Vermisstenfall wohl eher nichts zu tun.

Von Bernd Heimerl