Lebenszeichen im Aufstiegskampf

FC Ingolstadt beendet mit 2:1 bei der SpVgg Unterhaching seine Sieglos-Serie

02.06.2020 | Stand 02.06.2020, 23:08 Uhr
FC
Maximilian Wolfram −Foto: Samwald

FC Ingolstadt beendet mit 2:1 bei der SpVgg Unterhaching seine Sieglos-Serie

(ty) Der FC Ingolstadt hat sich nach sechs sieglosen Partien im Aufstiegskampf der 3. Liga zurückgemeldet. Die Schanzer setzten sich am Dienstagabend dank Siegtorschütze Maximilian Wolfram mit 2:1 (1:1) beim Tabellenzweiten SpVgg Unterhaching durch und stellten den Kontakt zu den direkten Aufstiegsplätzen wieder her. Mit nun 45 Punkten verbesserte sich der FCI vorübergehend auf den vierten Platz, kann an diesem Mittwoch aber noch von einem Trio verdrängt werden.

„Haching ist eine geile Truppe, die funktioniert. Aber wir wollten unbedingt gewonnen. Wir schießen ein Eigentor und verschießen einen Elfmeter. Trotzdem ziehen wir das Spiel auf unsere Seite, mit einer Mentalität, die gut war“, sagte Kapitän Stefan Kutschke. Nach dem Fehlstart gegen den FC Bayern II (1:2) begannen die Ingolstädter mit drei Änderungen. Im Angriff kehrte Kapitän Stefan Kutschke an die Seite von Dennis Eckert-Ayensa zurück.

Zudem rückte Mittelfeldabräumer Robin Krauße in die Mannschaft und agierte im 4-4-2 an der Seite von Spielgestalter Maximilian Thalhammer als Absicherung im defensiven Mittelfeld. Auf der linken Abwehrseite ersetze Peter Kurzweg den gelb-rot-gesperrten Marcel Gaus. Bei der SpVgg kam mit Paul Grauschopf ein ehemaliger Ingolstädter zu seinem ersten Einsatz nach der Corona-Zwangspause. Ansonsten vertraute Trainer Claus Schromm der gleichen Startelf, die bei der abstiegsgefährdeten SG Großaspach (2:0) erfolgreich in die Restsaison gestartet war.

„Wir müssen schnellstmöglich den Turnaround schaffen“, hatte Tomas Oral, der noch nie in seiner Trainerkarriere mit zwei Niederlagen gestartet war, vor dem zweiten Geisterspiel binnen drei Tagen gefordert. Doch während der 47-Jährige sofort auf Betriebstemperatur war, gewohnt impulsiv an der Seitenlinie seine Kommandos gab und immer wieder mit Sportchef Michael Henke diskutierte, kassierte seine Mannschaft erneut einen frühen Rückschlag. Nach einer Freistoßflanke aus dem Halbfeld von Innenverteidiger Alexander Winkler schien die Gefahr eigentlich schon gebannt, als sich Frederic Ananou einen kapitalen Aussetzer leistete.

Nahezu unbedrängt köpfte der eingerückte Rechtsverteidiger den Ball am verdutzten Torwart Fabijan Buntic zum 0:1 ins eigene Tor (13.). Die Schanzer kassierten damit auch im elften Spiel in Folge ein Gegentor – ließen sich davon jedoch kaum beeindrucken. Während der FCI im eigenen Ballbesitz fast ausschließlich Stoßstürmer Kutschke mit langen Bällen suchte, setzte er die Hachinger bei deren Spielaufbau immer wieder früh unter Druck und kam so zum Ausgleich. Wie kurz zuvor Ananou half dieses Mal Dominik Stahl unfreiwillig mit. Der Hachinger Kapitän setzte eine Kopfballrückgabe auf Winkler etwas zu optimistisch an und legte so auf Eckert-Ayensa auf, der seine Geschwindigkeitsvorteile nutzte und zum 1:1 einschob (19.).

Die Ingolstädter übernahmen nun zusehends die Spielkontrolle, wenngleich die Hachinger wenig Mühe hatten, das eintönige Angriffsspiel auf Kutschke zu unterbinden. Nach einem der seltenen Vorstöße in den Strafraum bot sich aber doch die Riesenmöglichkeit auf den Führungstreffer. Innenverteidiger Christoph Greger wusste sich gegen Eckert-Ayensa nur mit einem Foul zu behelfen, den fälligen Strafstoß setzte Kutschke aber kläglich über das Tor (31.). Doch auch der Fehlschuss brachte die seit sechs Spielen sieglosen Schanzer nicht aus dem Konzept, der Wille für die Wende war dem FCI deutlich anzumerken. Und kurz nach Wiederbeginn belohnte sich der „Aufstiegsfavorit Nummer eins“, so Hachings Präsident Manfred Schwabl, auch für seinen bis dahin engagierten Auftritt. Maximilian Wolfram, der trotz seines schwachen Auftritts gegen den FC Bayern II erneut von Beginn an ran durfte, schlenzte einen Freistoß aus rund 25 Metern sehenswert zum 2:1 ins Tor.

Schlussmann Nico Mantl, der mit elf Zu-Null-Spielen statistisch der beste Torhüter der Liga ist, streckte sich bei dem platzierten Schuss vergeblich. Die Frage, die sich vermutlich alle Ingolstädter Fans zu Hause vor dem Fernseher stellten, war, ob der FCI dieses Mal den knappen Vorsprung über die Zeit retten würde. Schließlich hatten die Schanzer in dieser Saison bereits in fünf Partien kurz vor Schluss noch einen Gegentreffer kassiert und so wichtige Punkte im Aufstiegskampf verschenkt. Nicht so dieses Mal: Die Schanzer verteidigten gegen offensiv harmlose Hachinger geschickt und brachten damit den immens wichtigen Dreier – der erste seit Anfang Februar – unter Dach und Fach.