Klinikum: Sanierung wird wieder teurer

17.06.2022 | Stand 17.06.2022, 20:40 Uhr
Klinikum −Foto: Schmatloch

Von Marco Schneider

Schon vor zwei Jahren war klar, dass die Generalsanierung des Klinikums Ingolstadt teurer kommen wird als zu dem Zeitpunkt kalkuliert. Standen insgesamt damals 320 Millionen Euro auf den Plänen, so dürfte das bei Weitem nicht mehr ausreichen. 

Allein der laufende zweite Bauabschnitt verteuert sich deutlich. Bei diesem Abschnitt handelt es sich um die Intensivstationen, die „Stroke-Unit“ (Schlaganfalleinheit) und die Linksherzkathetermessplätze. Wie aus Unterlagen des Klinikum-Zweckverbands hervorgehen, wird hier nun von aktuellen Baukosten von knapp 70 Millionen Euro ausgegangen – das sind etwa 25 Millionen Euro mehr als 2015 (45 Millionen Euro) berechnet. Natürlich steigt dadurch auch die Fördersumme durch den Freistaat (von 32 auf 45 Millionen Euro). Aber auch der Eigenanteil, den der Zweckverband tragen muss, schießt nach oben – um fast 12 Millionen Euro. 

Das liegt an einer durchaus verzwickten Situation, ist doch die Generalsanierung vor zwei Jahren vorläufig gestoppt worden. Hinter (und teilweise auch vor) den Kulissen war heftig über einen Neubau statt einer über Jahre und Jahrzehnte dauernde Generalsanierung diskutiert worden. Bei der Wiederaufnahme erbrachte Wiederholungsleistungen der Planer, neu Ausstattungen (auch wegen neuer gesetzlicher Anforderungen) oder Kostensteigerung durch die Verlängerung von Bauzeiten bei bereits beauftragten Gewerken sind nicht förderfähig. Dadurch sinkt auch die Förderquote: Bisher war man von etwa 74 Prozent Zuschüssen des Freistaates ausgegangen, jetzt sind es nur noch 65 Prozent. Und dann kommt dazu, dass ein Großteil der Fördergelder erst ausbezahlt wird, wenn die Rechnungen gestellt und beglichen sind. Also frühestens 2027 oder 2028. Bis dahin muss der Zweckverband in Vorleistung gehen. Der Hiobsbotschaften die letzte? Wohl nicht. Denn: Der Ukraine-Krieg, die Energiekrise, die Inflation – Kostentreiber, auch bei der Generalsanierung. Deren Auswirkungen: „noch nicht bezifferbar“, heißt es schlicht in den Unterlagen.

Nebenbei bemerkt: Für den zweiten Bauabschnitt sind bislang bereits 13 Millionen Euro verbaut.