Keine schnelle Rückkehr geben zum "business as usual"

Außenminister Heiko Maas : „Urlaub wird wenig zu tun haben mit Urlaub, wie man ihn kennt"

18.05.2020 | Stand 18.05.2020, 16:30 Uhr
Urlaub −Foto: Schmatloch

Außenminister Heiko Maas : „Urlaub wird wenig zu tun haben mit Urlaub, wie man ihn kennt"

(ty) "Dieser Urlaub wird wenig zu tun haben mit Urlaub, wie man ihn kennt", sagte Außenminister Heiko Maas heute bei einer Pressekonferenz, nachdem er sich mit seinen Kollegen aus den zehn wichtigsten Zielländern in Europa der deutschen per Videoschalte zusammengesetzt hatte. Zu der Videokonferenz waren Spanien, Italien, Österreich, Griechenland, Kroatien, Portugal, Malta, Slowenien, Zypern und Bulgarien eingeladen. Viele Details nannte Maas danach noch nicht. Es werde nicht so sein, wie bisher, stellte der Minister immer wieder klar. "Es kann keine schnelle Rückkehr geben zum "business as usual", sagte Maas. "Es wird überall Restriktionen geben, an Stränden, in Restaurants, in Innenstädten."

Mit dem Infektionsgeschehen im Blick wolle man aber nicht die Reisewarnung ewig aufrechterhalten, sondern Schritt für Schritt mit Reisehinweisen für bestimmte Regionen und Länder ersetzen. Das soll ab dem 15. Juni geschehen. Maas betonte aber, dass dies nicht der Starttermin zum Urlaub machen sei. "Wir wollen Schritt für Schritt in die Normalisierung." Man werde sich aber ständig neu orientieren müssen.

Das Infektionsgeschehen sei aber national und regional sehr unterschiedlich. Daher werde es auch in Zukunft geboten sein, zu differenzieren. Die Frage, wo Deutsche nun demnächst Urlaub machen könnten, beantworte Maas mit "In Deutschland, hoffentlich".

Mit der Grenzöffnung alleine sei noch längst nicht alles geklärt. Viele Detailfragen seien noch offen, etwa wie Urlaubsregionen aufgestellt sind, mögliche infizierte Touristen zu behandeln oder wie diese wieder in ihre Heimat zurückgebracht werden können. Man müsse größte Vorsicht walten lassen.

Keine Hoffnung machte Maas darauf, dass Reisen außerhalb Europas demnächst möglich sein werden. Hinsichtlich der Entwicklung in Nordamerika, Südamerika und Teilen Asiens werde man größte Vorsicht an den Tag legen. Denn in Südamerika werde der Höhepunkt der Infektion erst im Sommer erwartet. "Wir sind gut beraten, uns auf Europa zu konzentrieren", so Maas.