Der Sturm der Impflinge

Die Nachfrage nach dem digitalen Impfausweis in der Apotheke zieht spürbar an – Und es funktioniert in wenigen Minuten

14.06.2021 | Stand 14.06.2021, 16:17 Uhr
Digital −Foto: Schmatloch

Die Nachfrage nach dem digitalen Impfausweis in der Apotheke zieht spürbar an – Und es funktioniert in wenigen Minuten

Von Michael Schmatloch

Eigentlich hätte man erwartet, dass sich heute Vormittag vor den Ingolstädter Apotheken Schlangen bilden. Immerhin ist heute der erste Tag, an dem sich vollständig Geimpfte ihren Impfpass digitalisieren lassen und dann auf ihr Handy spielen können. Und von denen gibt es ja schon eine ganze Menge in Ingolstadt.

Doch weit gefehlt. Kein großer Andrang vor der Stadtapotheke Am Stein. Zumindest am Vormittag. Apotheker Stephan Kurzeder kann sich Zeit lassen mit den Kunden, die mit ihrem gelben Impfpass aufschlagen, um sich das digitale Zertifikat zu holen. Zeit, die er eigentlich nicht braucht. Denn in wenigen Augenblicken ist – nach der notwendigen Kontrolle des Personalausweises – alles erledigt.

„Der Andrang wird sicher schnell steigen“, ist sich Kurzeder sicher. Noch wissen viele nicht, dass die Digitalisierung des Impfnachweises bereits möglich ist. Und dass es am Ende doch so schnell ging mit der Umsetzung, ist für Deutschland ja eher untypisch.

So kam es dann auch. Heute Nachmittag stürmten doch viele Kunden seine Apotheke und ließen sich sozusagen „digitalisieren“. „Man spürt, dass die Leute das Thema ernst nehmen“, sagt Kurzeder, der dann doch noch alle Hände voll zu tun hatte mit dem Schanzer Impflingen. Und der Ansturm wird wohl die kommenden Tage anhalten.

Es funktioniert in der Tat reibungslos. In wenigen Minuten hält man seinen QR-Code ausgedruckt in Händen, der sich danach problemlos in die Corona-App oder die App „CovPass“ übertragen lässt und den Impfling so von dem lästigen Mitschleppen des gelben Impfbüchleins befreit. Das alles ist für den Kunden kostenlos, die Bezahlung der Apotheker übernimmt der Staat.

Auch Gregor Heske, Inhaber der Apotheke am Pulverl, zum Beispiel übertrug zwischen heute bis gegen 12.30 Uhr rund 40 Mal Daten für digitale Impfpässe.

Auf der Website mein-apothekenmanager.de kann man übrigens nachschauen, welche Apotheke vor Ort den digitalen Impfpass anbietet. Dieser digitale Nachweis ist eine freiwillige Ergänzung des weiter gültigen gelben Impfheftes aus Papier.