"Jetzt muss was passieren"

Runder Tisch zur Innenstadtentwicklung hat viele Ideen gesammelt - nun geht es an die Umsetzung

21.01.2021 | Stand 21.01.2021, 7:24 Uhr
City −Foto: Schmatloch

Runder Tisch zur Innenstadtentwicklung hat viele Ideen gesammelt - nun geht es an die Umsetzung

Von Johannes Hauser

Der Runde Tisch zum Thema Innenstadtentwicklung ist gestern zu seiner dritten Sitzung zusammengekommen. Das virtuelle Treffen ist Teil des Prozesses, den Stadt und IFG im vergangenen Juli angestoßen haben, um gemeinsam mit der Bevölkerung Visionen vor allem für die darbende Innenstadt zu entwickeln. Rund 500 konkrete Ideen und Themenvorschläge haben die Ingolstädterinnen und Ingolstädter bisher eingebracht. Daraus haben die Projektverantwortlichen fünf Themenschwerpunkte gebildet: Stadtmanagement, Stadtaktion, Stadtgesicht, Stadtmobilität und Stadtstrategie. Jeder Schwerpunkt wurde wiederum in Arbeitskreise unterteilt, in denen rund 300 engagierte Bürgerinnen und Bürger, geleitet von ehrenamtlich arbeitenden Profis, diskutieren. Zwischenergebnisse wurden gestern präsentiert.

Oberbürgermeister Christian Scharpf zeigte sich "hoch beeindruckt" von der Vielfalt und Qualität der Arbeit. "Man merkt, dass die Menschen mit Herzblut dabei sind", sagte er zu Beginn der Sitzung. "Es steckt enormes Potenzial in dieser Graswurzelbewegung. Sie ist ein echter Gewinn. " Auch Wirtschaftsreferent Georg Rosenfeld ist von dem Format überzeugt. Anders als ursprünglich geplant, solle es deswegen nicht nach einem Jahr enden. Vielmehr soll diese besondere Form der Bürgerbeteiligung längerfristig etabliert werden.

In den zwei Stunden präsentierten die so genannten Paten der fünf Themenwerkstätten, was in den 17 Arbeitskreisen erarbeitet wurde. Dabei konzentrierte sich der Runde Tisch auf Maßnahmen, die möglichst schnell und ohne größeren finanziellen oder Verwaltungsaufwand umzusetzen sind. "Die anderen Ideen sind aber nicht verloren", betonte Projektmanagerin Anita Hirsch. "Die wandern in unseren Themenspeicher. Nichts geht verloren. " Dazu sei zunächst eine Priorisierung der Vorschläge nach ihrer kurzfristigen Umsetzbarkeit und Dringlichkeit erstellt worden. Die ersten sollen bis zum nächsten Treffen des Runden Tisches im April erledigt sein. Dazu könnte die Instandsetzung des Kunstwerks Ludwig Hausers gehören, das am Viktualienmarkt an die im Krieg zerstörte Augustinerkirche erinnert. Oder die Einrichtung von Bühnen für Straßenmusiker, mehr Fahrradständer vor den Supermärkten in der Innenstadt sowie die künstlerische Gestaltung der Schaufenster leerstehender Geschäfte. "Es ist wichtig, dass die Leute jetzt endlich eine Veränderung sehen und spüren", betonte Stadträtin Veronika Peters, die den Themenkomplex Stadtmanagement verantwortet. "Jetzt muss was passieren. " Auch Ulrike Wittmann-Brand, Patin des Bereichs Stadtgesicht, wünschte sich ein solches "positives politisches Signal" für all diejenigen, die sich für die Initiative in ihrer Freizeit unentgeltlich für die Belange ihrer Stadt engagieren. Die Ingolstädterinnen und Ingolstädter haben jedenfalls genug Idee geliefert. Jetzt kann es losgehen.

Die Sitzung des Runden Tisches wurde aufgezeichnet und kann auf dem Youtube-Kanal der Stadt angesehen werden.