Fehlzeiten steigen an
So lang war jeder Beschäftigte im Raum Ingolstadt im ersten Halbjahr im Durchschnitt krankgeschrieben

16.09.2024 | Stand 16.09.2024, 15:17 Uhr |

Schlapp durch Hitze: 22 Prozent der Beschäftigten fühlten sich während der Arbeit von der Hitze stark belastet. Foto: Getty Images

Der Krankenstand im Großraum Ingolstadt war im ersten Halbjahr 2024 höher im Vorjahreszeitraum 2023. Er stieg von 4,6 auf 5,0 Prozent und lag somit im landesweiten Durchschnitt für Bayern von 5,0 Prozent.

  

Das geht aus einer Analyse der Krankenkasse DAK hervor, die die Daten ihrer Versicherten in der Region ausgewertet hat. Von Januar bis Juni 2024 war danach jeder Beschäftigte im Großraum Ingolstadt durchschnittlich 9,1 Tage krankgeschrieben.

Laut einer Mitteilung der Krankenkasse kamen in der ersten Jahreshälfte auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte insgesamt rund 913,7 Ausfalltage. Im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr bedeutet das ein Plus von 9,1 Prozent. „Der weiterhin hohe Krankenstand in unserem Großraum ist alarmierend und sollte auch ein Weckruf für die Arbeitgeber sein“, sagt Nikhil Shah, Leiter des Servicezentrums Ingolstadt. Eine Antwort auf die Fehlzeiten könne ein verstärktes betriebliches Gesundheitsmanagement sein.

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Rang 1 belegten Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems

Die meisten Ausfalltage gingen im ersten Halbjahr auf das Konto von drei Erkrankungsgruppen. Rang 1 belegten Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes mit 170,8 Fehltagen je 100 Versicherte. Dahinter kamen psychische Erkrankungen mit 156,5 Fehltagen, gefolgt von Krankheiten des Atmungssystems auf Rang 3 mit 147,0 Fehltagen je 100 Versicherte. Zum Vergleich: Depressionen, Anpassungsstörungen und andere psychische Erkrankungen verursachten landesweit 155 Fehltage je 100 Versicherte. Das waren 15 Prozent mehr Fehltage als im Vorjahreszeitraum.

22 Prozent während der Arbeit bei Hitze stark belastet

Laut der Erhebung gibt es beim Krankenstand auch erste Auffälligkeiten in heißen Sommerwochen. Die DAK-Gesundheit hat in einer Sonderanalyse gemeinsam mit dem IGES-Institut in Berlin die Auswirkungen von Hitze auf die Gesundheit der Beschäftigten untersucht und dafür eine repräsentative Forsa-Befragung beauftragt. Demnach sind in Bayern 22 Prozent der Beschäftigten während der Arbeit bei Hitze stark belastet. Besonders Erwerbstätige mit einer chronischen körperlichen oder psychischen Erkrankung fühlen sich deutlich beeinträchtigt (31 beziehungsweise 29 Prozent). Insgesamt geben jedoch nur 2,1 Prozent der Beschäftigten an, wegen gesundheitlicher Probleme durch Hitze krankgeschrieben worden zu sein oder sich deshalb ohne Krankschreibung krankgemeldet zu haben.

Die DAK-Gesundheit hat rund 753.000 Versicherte in Bayern, davon 15 433 im Großraum Ingolstadt.

DK

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